O frommer und getreuer Gott

St. Marien, Wurzen (Sachsen)

O frommer und getreuer Gott, ich hab gebrochen Dein Gebot und sehr gesündigt wider Dich; das ist mir leid und reuet mich.

Du aber, Du mein gnädger Gott, hast nicht Gefalln an meinem Tod, und ist Dein herzliches Begehrn, daß ich soll Buß tun, mich bekehrn,

Auf dies Wort, lieber Vater fromm, ich armer Sünder zu Dir komm und bitt Dich durch den bittern Tod und die heilig fünf Wunden rot

Deins lieben Sohnes Jesu Christ, der mir zugut Mensch worden ist: laß Dein Gnad und Barmherzigkeit mehr gelten denn Gerechtigkeit.

Verschon, o Herr, laß Deine Huld zudecken alle meine Schuld, so werd ich arm verlornes Kind ledig und los all meiner Sünd.

Ich will, o Herr, nach Deinem Wort mich bessern, leben fromm hinfort, damit ich mög nach dieser Zeit gelangen zu der Seligkeit.

Nach Johann Leon 1643 (LKG 224)

Dienstag nach dem 19. Sonntag nach Trinitatis (Heilung an Leib und Seele) 

Heile Du mich, Herr, so werde ich heil; hilf Du mir, so ist mir geholfen.

Jeremia 17,14

Kollekte

Allmächtiger Herr Gott, der Du bist ein Beschützer aller, die auf Dich hoffen, laß uns Deine Barmherzigkeit reichlich widerfahren, auf daß wir, an Leib und Seele geheilt werden und Dir von Herzen danken! Durch Jesus Christus, unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 

Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.154

Fortlaufende Lese 

Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, als ihn Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, losließ in Rama, wo er ihn gefunden hatte; denn er war auch, mit Fesseln gebunden, unter allen Gefangenen aus Jerusalem und Juda, die nach Babel weggeführt werden sollten.  2 Als nun der Oberste der Leibwache Jeremia hatte zu sich holen lassen, sprach er zu ihm: Der HERR, dein Gott, hat dies Unglück über diese Stätte vorhergesagt  3 und hat’s auch kommen lassen und getan, wie er geredet hat; denn ihr habt gesündigt wider den HERRN und seiner Stimme nicht gehorcht; darum ist euch solches widerfahren.  4 Und nun siehe, ich mache dich heute los von den Fesseln, mit denen deine Hände gebunden waren. Gefällt dir’s, mit mir nach Babel zu ziehen, so komm, du sollst mir befohlen sein. Gefällt dir’s aber nicht, mit mir nach Babel zu ziehen, so lass es sein. Siehe, du hast das ganze Land vor dir; wo dich’s gut dünkt und dir’s gefällt, da zieh hin.  5 Gefällt dir’s, hierzubleiben, dann magst du umkehren zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Schafans, den der König von Babel über die Städte in Juda gesetzt hat, und bei ihm bleiben unter dem Volk; oder geh, wohin dir’s gefällt. Und der Oberste der Leibwache gab ihm Wegzehrung und ein Geschenk und ließ ihn gehen.  6 So kam Jeremia zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, nach Mizpa und blieb bei ihm unter dem Volk, das im Lande noch übrig geblieben war.  

7 Als nun die Hauptleute, die samt ihren Leuten noch im Lande verstreut waren, erfuhren, dass der König von Babel Gedalja, den Sohn Ahikams, über das Land gesetzt hatte und über die Männer, Frauen und Kinder und über die Geringen im Lande, die nicht nach Babel weggeführt waren,  8 kamen sie zu Gedalja nach Mizpa, nämlich Jischmael, der Sohn Netanjas, Johanan und Jonatan, die Söhne Kareachs, und Seraja, der Sohn Tanhumets, und die Söhne Efais von Netofa und Jaasanja, der Sohn eines Maachatiters, samt ihren Leuten.  9 Und Gedalja, der Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, schwor ihnen und ihren Leuten einen Eid und sprach: Fürchtet euch nicht, den Chaldäern untertan zu sein; bleibt im Lande und seid dem König von Babel untertan, so wird’s euch wohlgehen.  10 Siehe, ich bleibe hier in Mizpa und habe die Verantwortung vor den Chaldäern, die zu uns kommen; ihr aber sollt Wein und Feigen und Öl ernten und in eure Gefäße tun und sollt in euren Städten wohnen, die ihr wieder in Besitz genommen habt.  11 Auch alle Judäer, die in Moab und bei den Ammonitern und in Edom und in allen Ländern waren, hörten, dass der König von Babel einen Rest in Juda übrig gelassen und über sie Gedalja gesetzt hatte, den Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans.  12 Da kamen sie alle zurück aus allen Orten, wohin sie verstreut waren, in das Land Juda zu Gedalja nach Mizpa und ernteten sehr viel Wein und Sommerfrüchte.  13 Aber Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute, die im Lande verstreut gewesen waren, kamen zu Gedalja nach Mizpa  14 und sprachen zu ihm: Weißt du auch, dass Baalis, der König der Ammoniter, Jischmael, den Sohn Netanjas, gesandt hat, dass er dich erschlagen soll? Das wollte ihnen aber Gedalja, der Sohn Ahikams, nicht glauben.  15 Da sprach Johanan, der Sohn Kareachs, zu Gedalja heimlich in Mizpa: Ich will hingehen und Jischmael, den Sohn Netanjas, erschlagen, ohne dass es jemand erfahren soll. Warum soll er dich erschlagen, sodass alle Judäer, die bei dir versammelt sind, zerstreut werden und, die noch aus Juda übrig geblieben sind, umkommen?  16 Aber Gedalja, der Sohn Ahikams, sprach zu Johanan, dem Sohn Kareachs: Du sollst das nicht tun; es ist nicht wahr, was du von Jischmael sagst. 

Jeremia 40,1-16

Tageslese

Danach soll er den Bock, das Sündopfer des Volks, schlachten und sein Blut hineinbringen hinter den Vorhang und soll mit seinem Blut tun, wie er mit dem Blut des jungen Stieres getan hat, und etwas davon auch sprengen gegen den Gnadenstuhl und vor den Gnadenstuhl 16 und soll so das Heiligtum entsühnen wegen der Verunreinigungen der Israeliten und wegen ihrer Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben. So soll er tun der Stiftshütte, die bei ihnen ist inmitten ihrer Unreinheit. 17 Kein Mensch soll in der Stiftshütte sein, wenn er hineingeht, Sühne zu schaffen im Heiligtum, bis er herauskommt. So soll er Sühne schaffen für sich und sein Haus und die ganze Gemeinde Israel. 18 Und er soll hinausgehen zum Altar, der vor dem HERRN steht, und ihn entsühnen und soll vom Blut des jungen Stieres und vom Blut des Bockes nehmen und es ringsum an die Hörner des Altars streichen 19 und soll mit seinem Finger vom Blut darauf sprengen siebenmal und ihn reinigen und heiligen von den Verunreinigungen der Israeliten.

3. Mose 16,15-19

Fürbitte am Dienstag

Beten wir zu Gott, der in den Spannungen und Konflikten unseres Lebens durch Christus bei uns ist. Daß er uns mutig und besonnen macht, rufen wir ihn an: Komm Deinem Volk zur Hilfe +

Gib unseren guten Vorsätzen ein sinnvolles Ergebnis und laß unsere rechten Pläne gelingen. – Vollende, was wir aus Schwachheit nur unvollkommen erreichen. Wir rufen: Komm Deinem Volk zur Hilfe +

Schenke uns Begegnungen, die uns froh machen, und laß niemanden durch uns traurig werden. – Gib, daß andere Nachsicht mit uns üben, wenn wir uns falsch verhalten. Wir rufen: Komm Deinem Volk zur Hilfe +

Gib uns Standfestigkeit, dem Unrecht zu widerstehen und unsere Feinde zu lieben. – Lege uns keine schweren Lasten auf als solche, die wir tragen können. Wir rufen: Komm Deinem Volk zur Hilfe +

Gib Weisheit denen, die Gesetze erlassen, und schütze alle, die sich durchzusetzen haben. – Wehre dem Unrecht und bewahre die Entrechteten vor der Versuchung, Böses mit Böses zu vergelten. Wir rufen: Komm Deinem Volk zur Hilfe +

Evangelisches Tagzeitenbuch (6.Aufl. 2020) S.196

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist  + Friede sei mit Euch +  Amen. Amen

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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