
Ach Gott und Herr, wie groß und schwer sind mein begangne Sünden! Da ist niemand, der helfen kann, auf dieser Welt zu finden.
Lief ich gleich weit zu dieser Zeit bis an der Erde Enden, und wollt los sein des Kreuzes mein, würd ich doch solchs nicht wenden.
Zu Dir flieh ich; verstoß mich nicht, wie ichs wohl hab verdienet. Ach Gott, zürn nicht, geh nicht ins Gricht, Dein Sohn hat mich versühnet.
Solls ja so sein, daß Straf und Pein auf Sünde folgen müssen, so fahr hier fort nur schone dort und laß mich hier wohl büßen.
Gib, Herr, Geduld, vergiß die Schuld, verleih ein ghorsam Herze, daß ich nur nicht, wies wohl geschicht, mein Heil murrend verscherze.
Handle mit mir, wies dünket Dir, auf Dein Gnad will ichs leiden nur wollst Du mich nicht ewiglich, mein Gott, dort von Dir scheiden.
Martin Rutilius oder Johann Major (Jena 1613: LKG 219)
Montag nach dem 18. Sonntag nach Trinitatis (Das vornehmste Gebot)
Dies Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, daß der auch seinen Bruder liebe.
1. Johannes 4,21
Kollekte
Lieber Vater im Himmel, der Du uns in Jesus Christus, Deinem Sohn, Deine Liebe offenbart hast: Wir bitten Dich, gib uns Deinen Heiligen Geist, daß wir Dich aus ganzer Seele lieben und unsere Brüder wie uns selbst, durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.152
Fortlaufende Lese
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich das Haus Israel und das Haus Juda besäen will mit Menschen und mit Vieh. 28 Und gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureißen und einzureißen, zu verderben und zu zerstören und zu plagen, so will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR. 29 Zu derselben Zeit wird man nicht mehr sagen: »Die Väter haben saure Trauben gegessen und den Kindern werden die Zähne stumpf«, 30 sondern ein jeder wird um seiner eigenen Schuld willen sterben, und wer saure Trauben isst, dem werden die Zähne stumpf.
31 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, 32 nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, mein Bund, den sie gebrochen haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR; 33 sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und ich will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein. 34 Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: »Erkenne den HERRN«, denn sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.
Jeremia 31,27-34
Tageslese
Von der brüderlichen Liebe aber ist es nicht nötig, euch zu schreiben. Denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, euch untereinander zu lieben. 10 Und das tut ihr ja auch an allen Brüdern und Schwestern in ganz Makedonien. Wir ermahnen euch aber, dass ihr darin noch vollkommener werdet, 11 und eure Ehre darein setzt, dass ihr ein stilles Leben führt und das Eure schafft und mit euren eigenen Händen arbeitet, wie wir euch geboten haben, 12 damit ihr ehrbar wandelt vor denen, die draußen sind, und auf niemanden angewiesen seid.
1. Thessalonicher 4,9-12
Morgengebet am Montag
Gott: Viele haben ihre Arbeit verloren, sehen keinen Sinn in dem, was sie jeden Tag machen. Menschen werden ausgenützt oder sind überlastet, während einige gut leben auf Kosten anderer. In all dem weist Du uns an den, der für uns gearbeitet und sein Leben geopfert hat. Darum bitten wir Dich: Laß alle, die wir vor Dir nennen, Eltern und Geschwister, Kinder und Enkel, Neffen und Nichten, Verwandte und Bekannte, Freunde und Feinde, Christen hier und in alle Welt, Kirche und Mission, Pastoren, Bischöfe, Lehrer, Missionare und Evangelisten, Kirchenvorsteher und Gehilfen, Diakonissen, Große und Kleine, Alt und Jung, Reich und Arm, Menschen auf allen Kontinenten teilhaben an der Frucht des Lebens und Sterbens Jesu Christi, unseres Bruders und Herrn. Amen.
Evangelisches Tagzeitenbuch (6.Aufl. 2020) S.194