Herr Jesu Christ, Du höchstes Gut, Du Brunnquell aller Gnaden

Wittenberger Schloßkirche von St. Marien.

Herr Jesu Christ, Du höchstes Gut, Du Brunnquell aller Gnaden, sieh doch, wie ich in meinem Mut mit Schmerzen bin beladen und in mir hab der Pfeile viel, die im Gewissen ohne Ziel  mich armen Sünder drücken.

Erbarm Dich mein in solcher Last, nimm sie aus meinem Herzen, dieweil Du sie gebüßet hast am Holz mit Todesschmerzen, auf daß ich nicht vor großem Weh  in meinen Sünden untergeh und ewiglich verzage.

Fürwahr, wenn mir das kommet ein, was ich mein Tag begangen, so fällt mir auf mein Herz ein Stein und bin mit Furcht umfangen; ja, ich weiß weder aus noch ein und müßte stracks verloren sein, wenn ich Dein Wort nicht hätte.

Aber Dein heilsam Wort das macht mit seinem süßen Singen, daß mir das Herze wieder lacht und neu beginnt zu springen, dieweil es alle Gnad verheißt  denen, die mit zerknirschtem Geist zu Dir, o Jesu, kommen.

Bartholomäus Ringwald 1588 (LKG 217,1-4)

Donnerstag nach den 17. Sonntag nach Trinitatis (Von der Freiheit eines Christenmenschen) 

Es ist Dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von Dir fordert: nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor Deinem Gott. 

Micha 6,8

Kollekte

Herr Gott, himmlischer Vater, wir bitten Dich, gib uns Deinen Heiligen Geist, daß wir Dein Wort hören, gerne tun nach Deinen Geboten und uns ganz auf Deine Verheißungen verlassen, daß unsere Seele dadurch geheiligt und unser Wandel erneuert werde, und wir Dir vertrauensvoll leben in Zeit und Ewigkeit, durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 

Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.152

Fortlaufende Lese 

 In demselben Jahr, im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Königs von Juda, im fünften Monat des vierten Jahrs, sprach Hananja, der Sohn Asurs, ein Prophet von Gibeon, zu mir im Hause des HERRN in Gegenwart der Priester und des ganzen Volks:  2 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ich habe das Joch des Königs von Babel zerbrochen!  3 Ehe zwei Jahre um sind, will ich alle Geräte des Hauses des HERRN, die Nebukadnezar, der König von Babel, von diesem Ort weggenommen und nach Babel geführt hat, wieder an diesen Ort bringen;  4 auch Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen Weggeführten aus Juda, die nach Babel gekommen sind, will ich wieder an diesen Ort bringen, spricht der HERR, denn ich will das Joch des Königs von Babel zerbrechen.  5 Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja in Gegenwart der Priester und des ganzen Volks, die im Hause des HERRN standen,  6 und sagte: Amen! Der HERR tue so; der HERR bestätige dein Wort, das du geweissagt hast, dass er die Geräte aus dem Hause des HERRN von Babel wiederbringe an diesen Ort und alle Weggeführten.  7 Doch höre dies Wort, das ich vor deinen Ohren rede und vor den Ohren des ganzen Volks:  8 Die Propheten, die vor mir und vor dir gewesen sind von alters her, die haben gegen viele Länder und große Königreiche geweissagt von Krieg, von Unheil und Pest.  9 Wenn aber ein Prophet von Heil weissagt – ob ihn der HERR wahrhaftig gesandt hat, wird man daran erkennen, dass sein Wort erfüllt wird.  10 Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Nacken des Propheten Jeremia und zerbrach es.  11 Und Hananja sprach in Gegenwart des ganzen Volks: So spricht der HERR: Ebenso will ich zerbrechen das Joch Nebukadnezars, des Königs von Babel, ehe zwei Jahre um sind, und es vom Nacken aller Völker nehmen. Und der Prophet Jeremia ging seines Weges.  12 Aber des HERRN Wort geschah zu Jeremia, nachdem der Prophet Hananja das Joch auf dem Nacken des Propheten Jeremia zerbrochen hatte:  13 Geh hin und sage Hananja: So spricht der HERR: Du hast hölzerne Jochstangen zerbrochen; so hast du nun eiserne Jochstangen an ihre Stelle gesetzt.  14 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ein eisernes Joch habe ich allen diesen Völkern auf den Nacken gelegt, dass sie untertan sein sollen Nebukadnezar, dem König von Babel, und ihm dienen, und auch die wilden Tiere habe ich ihm gegeben.  15 Und der Prophet Jeremia sprach zum Propheten Hananja: Höre doch, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt; aber du machst, dass dies Volk sich auf Lügen verlässt.  16 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will dich vom Erdboden nehmen; dies Jahr sollst du sterben, denn du hast sie mit deiner Rede vom HERRN abgewendet.  17 Und der Prophet Hananja starb im selben Jahr im siebenten Monat. 

Jeremia 28,1-17

Tageslese

Denn im Gesetz des Mose steht geschrieben: »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.« Sorgt sich Gott etwa um die Ochsen? 10 Oder redet er nicht überall um unsertwillen? Denn um unsertwillen ist es geschrieben. Wer pflügt, soll auf Hoffnung pflügen; und wer drischt, soll in der Hoffnung dreschen, dass er seinen Teil empfangen wird. 11 Wenn wir für euch Geistliches säen, ist es dann zu viel, wenn wir Leibliches von euch ernten wollen? 12 Wenn andere dieses Recht an euch haben, warum nicht viel mehr wir? Aber wir haben von diesem Recht nicht Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen alles, dass wir nicht dem Evangelium Christi ein Hindernis bereiten. 13 Wisst ihr nicht, dass, die im Tempel dienen, vom Tempel leben, und die am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil bekommen? 14 So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen. 15 Ich aber habe von alledem keinen Gebrauch gemacht. Ich schreibe auch nicht deshalb davon, damit es nun mit mir so gehalten werde. Lieber wollte ich sterben – meinen Ruhm soll niemand zunichtemachen! 16 Denn dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte! 17 Tue ich’s freiwillig, so wird’s mir gelohnt. Tue ich’s aber unfreiwillig, so ist mir das Amt doch anvertraut. 18 Was ist denn nun mein Lohn? Dass ich das Evangelium predige ohne Entgelt, sodass ich von meinem Recht am Evangelium nicht Gebrauch mache. 19 Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, auf dass ich möglichst viele gewinne. 20 Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen unter dem Gesetz bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die unter dem Gesetz gewinne. 21 Denen ohne Gesetz bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin im Gesetz vor Christus –, damit ich die ohne Gesetz gewinne. 22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette. 23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, auf dass ich an ihm teilhabe.

1. Korinther 9,19-23

Gebet am Donnerstag

Gott, lieber Vater Jesu Christi. Durch die Taufe sind wir zu Deinen Kindern und zu Erben Deines Reiches geworden. Erneuere uns, Deine Kirche, mit der Kraft Deines Geistes, in Buße und Umkehr, durch Vergebung und Versöhnung. Laß uns erkennen, was zum Frieden dient für alle Menschen. Darum bitten wir im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Amen.

Evangelisches Tagzeitenbuch (6.Aufl. 2020) S.198

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist  + Friede sei mit Euch +  Amen. Amen

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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