Ach Gott, wie herzlich liebst Du doch uns arme Leut auf Erden.

Aus Dämmerung und Licht: Meisterwerke nordischer Malerei 1860-1920 (Groningen)

Ach Gott, wie herzlich liebst Du doch uns arme Leut auf Erden, daß Du uns von dem Himmel hoch Dein´ willen kund läßt werden durchs Predigtamt in Deinem Wort, welchs jetzund schallt an allem Ort, daß wir Buß tun und glauben. 

Wir bitten Dich, o höchster Hort, Du wollst allzeit bescheren getreue Diener, die Dein Wort rein, unverfälscht uns lehren. Gib uns Deins Geistes Kraft und Macht, daß wir es hören mit Bedacht und heilig danach leben. 

Hilf, daß wir unsre Prediger von ganzem Herzen lieben und folgen ihrer guten Lehr, darin uns täglich üben, weil sie verrichten Dein‘ Befehl und wachen über unsre Seel, auch Rechenschaft dafür geben. 

Herr, gib Du, daß wir ihnen nun erzeigen Guts und Ehre, daß sie ihr Amt mit Freuden tun und nicht mit Seufzen schwere, denn solches ist uns ja nicht gut, wie uns Dein Wort selbst lehren tut. Davor wollst uns behüten. 

Georg Oesterreicher 1623 (LKG 68)  

Freitag nach den 16. Sonntag nach Trinitatis (Der starke Trost) 

Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium. 

2. Timotheus 1,10

Kollekte

O allmächtiger Gott, Du Trost der Traurigen und Stärke der Schwachen, laß vor Dein Angesicht kommen die Bitten derer, die in Bekümmernis und Anfechtung vor Dir seufzen und schreien, auf daß jedermann in seiner Not Deiner göttlichen Hilfe empfinden, und Dich ewig lieben und preisen möge, durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen. 

Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.151

Fortlaufende Lese 

HERR, du hast mich überredet und ich habe mich überreden lassen. Du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen; aber ich bin darüber zum Spott geworden täglich, und jedermann verlacht mich.  8 Denn sooft ich rede, muss ich schreien; »Frevel und Gewalt!« muss ich rufen. Denn des HERRN Wort ist mir zu Hohn und Spott geworden täglich.  9 Da dachte ich: Ich will seiner nicht mehr gedenken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, verschlossen in meinen Gebeinen. Ich mühte mich, es zu ertragen, aber konnte es nicht.  10 Denn ich höre, wie viele heimlich reden: »Schrecken ist um und um!« »Verklagt ihn!« »Wir wollen ihn verklagen!« Alle meine Freunde und Gesellen lauern, ob ich nicht falle: »Vielleicht lässt er sich überlisten, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen.«  11 Aber der HERR ist bei mir wie ein starker Held, darum werden meine Verfolger fallen und nicht gewinnen. Sie müssen ganz zuschanden werden, weil es ihnen nicht gelingt. Ewig wird ihre Schande sein und nie vergessen werden.  12 Und nun, HERR Zebaoth, der du die Gerechten prüfst, Nieren und Herz durchschaust: Lass mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Sache befohlen.  13 Singet dem HERRN, rühmet den HERRN, der des Armen Leben aus den Händen der Boshaften errettet!  14 Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren bin; der Tag soll ungesegnet sein, an dem mich meine Mutter geboren hat!  15 Verflucht sei, der meinem Vater gute Botschaft brachte und sprach: »Du hast einen Sohn«, sodass er ihn fröhlich machte!  16 Der Tag soll sein wie die Städte, die der HERR vernichtet hat ohne Erbarmen. Am Morgen soll er Wehklage hören und am Mittag Kriegsgeschrei,  17 weil er mich nicht getötet hat im Mutterleibe, sodass meine Mutter mein Grab geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre!  18 Warum bin ich doch aus dem Mutterleib hervorgekommen, wenn ich nur Jammer und Herzeleid sehen muss und meine Tage in Schmach zubringe! 

Jeremia 20,7-18

Tageslese

Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. 36 Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. 37 Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. 38 Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm« 39 Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten. 

Hebräer 10,35-39

Gebet am Freitag

Gott der Treue und allen Trostes. Zu Dir rufen wir aus dem Leiden, das uns bedrängt: Leiden an uns selbst, an anderen Menschen, an Verhältnissen, die nun einmal so sind, wie sie sind, Leiden an dunklen Widerfahrnissen. Wer weiß, wozu solches Leiden gut ist? Warum werden wir in solche Leiden geführt? Bewahre uns vor Bitterkeit und Trotz, vor Selbstgerechtigkeit und Verzweiflung. Christus hat für uns alle gelitten. Er weiß, wie ausgeliefert wir sind. In ihm teilst Du unser Leid, Du Gott der Treue und allen Trostes.

Evangelisches Tagzeitenbuch (6.Aufl. 2020) S.199

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist  + Friede sei mit Euch +  Amen. Amen

Unknown's avatar

About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
This entry was posted in Trinitatis and tagged , , , , , , , , , . Bookmark the permalink.

Leave a comment

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.