
Gib den Boten Kraft und Mut, Glauben, Hoffnung, Liebesglut, und laß viel Früchte Deiner Gnad folgen ihrer Tränensaat. Erbarm Dich, Herr.
Laß uns Deine Herrlichkeit ferner sehn in dieser Zeit und mit unsrer kleinen Kraft üben gute Ritterschaft. Erbarm Dich, Herr.
Kraft, Lob, Ehr und Herrlichkeit sei dem Höchsten allezeit, der wie er ist drei in ein, uns in ihm läßt eines sein. Erbarm Dich, Herr.
Strophe 5 Christian Gottlob Barth 1827, Strophe 6 Christian David 1741 und Strophe 7 Johann Christian Nehring 1704. LKG 66,5-7.
Mittwoch nach den 16. Sonntag nach Trinitatis (Der starke Trost)
Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.
2. Timotheus 1,10
Kollekte
O allmächtiger Gott, Du Trost der Traurigen und Stärke der Schwachen, laß vor Dein Angesicht kommen die Bitten derer, die in Bekümmernis und Anfechtung vor Dir seufzen und schreien, auf daß jedermann in seiner Not Deiner göttlichen Hilfe empfinden, und Dich ewig lieben und preisen möge, durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen.
Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.151
Fortlaufende Lese
Dies ist das Wort, das geschah vom HERRN zu Jeremia: 2 Mach dich auf und geh hinab in des Töpfers Haus; dort will ich dich meine Worte hören lassen. 3 Und ich ging hinab in des Töpfers Haus, und siehe, er arbeitete eben auf der Scheibe. 4 Und wenn der Topf, den er aus dem Ton machte, ihm unter den Händen missriet, machte er daraus wieder einen andern Topf, ganz wie es ihm gefiel. 5 Da geschah des HERRN Wort zu mir: 6 Kann ich nicht ebenso mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie dieser Töpfer?, spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in des Töpfers Hand, so seid auch ihr in meiner Hand, Haus Israel. 7 Bald rede ich gegen ein Volk und Königreich, dass ich es ausreißen, einreißen und zerstören will; 8 wenn sich aber das Volk, gegen das ich geredet habe, von seiner Bosheit bekehrt, so reut mich auch das Unheil, das ich ihm gedachte zu tun. 9 Und bald rede ich über ein Volk und Königreich, dass ich es bauen und pflanzen will; 10 wenn es aber tut, was mir missfällt, dass es meiner Stimme nicht gehorcht, so reut mich auch das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu tun. 11 Und nun sprich zu den Leuten in Juda und zu den Bürgern Jerusalems: So spricht der HERR: Siehe, ich bereite euch Unheil und fasse gegen euch einen Plan. So bekehrt euch doch, ein jeder von seinem bösen Wege, und bessert euern Wandel und euer Tun! 12 Aber sie werden sprechen: Daraus wird nichts! Wir wollen unsern eigenen Plänen folgen und jeder nach dem Starrsinn seines bösen Herzens handeln.
Jeremia 18,1-12
Tageslese
Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, dass auch der Satan mit ihnen kam und vor den HERRN trat. 2 Da sprach der HERR zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen. 3 Der HERR sprach zu dem Satan: Hast du acht auf meinen Knecht Hiob gehabt? Denn es ist seinesgleichen auf Erden nicht, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse und hält noch fest an seiner Frömmigkeit; du aber hast mich bewogen, ihn ohne Grund zu verderben. 4 Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Haut für Haut! Und alles, was ein Mann hat, lässt er für sein Leben. 5 Aber strecke deine Hand aus und taste sein Gebein und Fleisch an: Was gilt’s, er wird dir ins Angesicht fluchen! 6 Der HERR sprach zu dem Satan: Siehe da, er sei in deiner Hand, doch schone sein Leben! 7 Da ging der Satan hinaus vom Angesicht des HERRN und schlug Hiob mit bösen Geschwüren von der Fußsohle an bis auf seinen Scheitel. 8 Und er nahm eine Scherbe und schabte sich und saß in der Asche. 9 Und seine Frau sprach zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Fluche Gott und stirb! 10 Er aber sprach zu ihr: Du redest, wie die törichten Frauen reden. Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? In diesem allen versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.
Hiob 2,1-10
Gebet am Mittwoch
Treuer Gott, Du Hüter aller Menschen. Vater und Mutter haben uns nach Deinem Willen das Leben geschenkt. Verbinde in der Liebe Deines Sohnes die, für die wir Dich bitten: Männer und Frauen in der Gemeinschaft der Ehe, Eltern und Kinder, Geschwister, Freunde, Verwandte, Alleinlebende und Familien. Hilf uns, füreinander da zu sein und immer mehr zu dem zu werden, was wir sein sollen: Deine Kinder miteinander. Dir vertrauen wir uns an im Namen Deines Erstgeborenen Sohnes, Jesus Christus unseres Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist eins ist, lebt und regiert jetzt und in Ewigkeit. Amen.
Evangelisches Tagzeitenbuch (6.Aufl. 2020) S.196
Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist + Friede sei mit Euch + Amen. Amen
P.S. Inschrift unter den vier Aposteln nach dem Historischen Lexikon Bayern: “Alle weltliche regenten in disen ferlichen zeitten Nemen billich acht, das sie nit fur das gottlich wort menschliche verfuerung annemen Dann Gott wil nit Zu seinem wort gethon, noch dannen genomen haben. Darauf horent dise trefflich vier menner Petrum Johannem Paulum vnd Marcum Ire warnun[g]”.
“Petrus spricht in seiner andern Epistel Im andern Capittel also / Es waren aber auch falsche prophetten vnter dem volck, Wie auch vnter euch sein werden falsche lerer, die neben einfuren werden verderbliche seckten Vnnd / verleucken den herren der sie erkaufft hat Vnnd werden vber sich furen ein schnel verdamnus Vnd vile werden nachuolgenn Irem verderben, Durch / welche wird der weg der warhait verlestert werden, Vnd durch geitz mit erdichten wortten, werden sie an euch hantieren, Vber welche das vrtail von / lannger here nit saumig ist Vnnd ir verdamnuss schlefft nicht.” (2. Petr. 2, 1-3)
“Johannes in seiner ersten Epistel Im vierdten Capittel schreibt also / Ir lieben, glaubt nicht einem yetlichen geist Sonndern prüffen die geister, ob sie von gott sind Denn es sind vil falscher propheten ausganngen in die / wellt Daran erkennet den geist gottis, Ein yetlicher geist, der da bekennet, das Jhesus Christus ist komen in das flaisch, der ist von gott Vnnd ein / yetlicher geist, der da nicht bekennett das Jhesus Christus ist kome(n) in das flaisch, der ist nicht von gott, Vnnd das ist der geist des widerchristis, von / welchem ir habt gehoret, das er kompt, Vnnd ist yetzt schon in der wellt.” (1. Joh 4, 1-3)
“In der anndern Epistel zum Timotheo In dem dritten Capittel Schreibt S:Paulus also / Das soltu aber wissen, das zu den letzten zeitten werden grewliche zeittung eintretten Denn es werden mennschen sein die von sich selbsz halten, Geitzig, stoltz, / Hoffertig, Lesterer, den Eltern vngehorsam, vndanckpar, vngeistlich, vnfeunntlich Storrig, schender, vnkeusch, vnguttig, wild, verrether, freueller, auff= / geplasen, die mer lieben die wollust den(n) gott, die da haben das geperde eines gotseligen wanndels Aber seine krafft verleucken sie Vnnd von solchen wende / dich, Auss denselben sind die, die heuser durchlauffen, vnd furen die weiblin gefangen, die mit sunden beladen sind, vnd faren mit mancherlei lusten / Lernnen ymer dar, vnd kunden nymer Zur erkentnus der warhait komen.” (2. Tim 3, 1-7)
“Sant Marcus schreibt in seinem Euangelium Im 12 Capittel also / Vnnd er leret sie vnd sprach zu Inen habt acht auff die schrifftgelertten, Die gehen gern In lanngen kleidern. Vnnd lasse sie gern grüssen auff / dem marckt, Vnnd sitzen gern obenan in den schulen vnd vber tisch, Sie fressen der wittwen heuser, vnnd wenden langs gepet fur / Dieselben werden dester mer verdambnus emphahen.” (Mk 12, 38-40).
Die Original-Inschriften sind seit 1922 wieder mit den Bildern vereint. Kurfürst Maximilian I. von Bayern (reg. 1598-1651) hatte sie 1627 absägen lassen – nicht nur aufgrund der Nähe zur Luther-Bibel, sondern auch weil er grundsätzlich jegliche Hinweise auf Kontext und Funktion (Wappen, Stifterporträts) auf seinen Kunstwerken tilgen ließ.