
Sonne der Gerechtigkeit, gehe auf zu unsrer Zeit; brich in Deiner Kirche an, daß die Welt es sehen kann. Erbarm Dich, Herr.
Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit, mache Deinen Ruhm bekannt überall im ganzen Land. Erbarm Dich, Herr.
Schaue die Zertrennung an, der kein Mensch sonst wehren kann; sammle, großer Menschenhirt, alles, was sich hat verirrt. Erbarm Dich, Herr.
Tu der Völker Türen auf, Deines Himmelreiches Lauf hemme keine List noch Macht. Schaffe Licht in dunkler Nacht. Erbarm Dich, Herr.
Strophe 1 Christian David 1741; Strophe 2 und 4 Christian Gottlob Barth 1827 und Strophe 3 Johann Christian Nehring 1704. LKG 66,1-4
Dienstag nach den 16. Sonntag nach Trinitatis (Der starke Trost)
Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.
2. Timotheus 1,10
Kollekte
O allmächtiger Gott, Du Trost der Traurigen und Stärke der Schwachen, laß vor Dein Angesicht kommen die Bitten derer, die in Bekümmernis und Anfechtung vor Dir seufzen und schreien, auf daß jedermann in seiner Not Deiner göttlichen Hilfe empfinden, und Dich ewig lieben und preisen möge, durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen.
Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.151
Fortlaufende Lese
Und des HERRN Wort geschah zu mir: 2 Du sollst dir keine Frau nehmen und weder Söhne noch Töchter zeugen an diesem Ort. 3 Denn so spricht der HERR von den Söhnen und Töchtern, die an diesem Ort geboren werden, und von ihren Müttern, die sie gebären, und von ihren Vätern, die sie zeugen in diesem Lande: 4 Sie sollen an bösen Krankheiten sterben und nicht beklagt noch begraben werden, sondern sollen Dung werden auf dem Acker. Durch Schwert und Hunger sollen sie umkommen, und ihre Leichname sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß werden. 5 So spricht der HERR: Du sollst in kein Trauerhaus gehen, weder um zu klagen noch um zu trösten; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volk weggenommen, die Gnade und die Barmherzigkeit, spricht der HERR. 6 Große und Kleine sollen sterben in diesem Lande und nicht begraben noch beklagt werden, und niemand wird sich ihretwegen wund ritzen oder kahl scheren. 7 Auch wird man keinem das Trauerbrot brechen, um ihn zu trösten wegen eines Toten, und auch nicht den Trostbecher zu trinken geben wegen seines Vaters oder seiner Mutter. 8 Du sollst auch in kein Festhaus gehen, um bei ihnen zu sitzen zum Essen und zum Trinken. 9 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will an diesem Ort vor euren Augen und zu euren Lebzeiten ein Ende machen dem Jubel der Freude und Wonne, der Stimme des Bräutigams und der Braut.
10 Und wenn du das alles diesem Volk gesagt hast und sie zu dir sprechen werden: »Warum kündigt uns der HERR all dies große Unheil an? Was ist die Missetat und Sünde, womit wir wider den HERRN, unsern Gott, gesündigt haben?«, 11 so sollst du ihnen sagen: Weil eure Väter mich verlassen haben, spricht der HERR, und andern Göttern nachgelaufen sind, ihnen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht gehalten haben, 12 ihr aber noch ärger tut als eure Väter; denn siehe, ein jeder wandelt im Starrsinn seines bösen Herzens, sodass er mir nicht gehorcht. 13 Darum will ich euch aus diesem Land stoßen in ein Land, das weder ihr gekannt habt noch eure Väter. Dort werdet ihr andern Göttern dienen Tag und Nacht; denn ich will euch keine Gnade erweisen.
Jeremia 16,1-13
Tageslese
Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde 5 und habt den Trost vergessen, der zu euch redet wie zu Kindern: »Mein Sohn, achte nicht gering die Zucht des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. 6 Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.« 7 Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müsst. Wie mit Kindern geht Gott mit euch um. Denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? 8 Seid ihr aber ohne Züchtigung, die doch alle erfahren haben, so seid ihr Ausgestoßene und nicht Kinder. 9 Wenn unsre leiblichen Väter uns gezüchtigt haben und wir sie doch geachtet haben, sollten wir uns dann nicht viel mehr unterordnen dem Vater der Geister, damit wir leben? 10 Denn jene haben uns gezüchtigt wenige Tage nach ihrem Gutdünken, dieser aber tut es zu unserm Besten, auf dass wir an seiner Heiligkeit Anteil erlangen. 11 Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Schmerz zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit.
Hebräer 12,4-11
Gebet am Dienstag
Ein schnell gesagtes Wort, die rasche Entscheidung zu unseren Gunsten – wie leicht erliegen wir der Versuchung, mit allen Mitteln uns und unsere Ansprüche durchzusetzen. Du, Gott, siehst in das Verborgene. Du erkennst alle Regungen unseres Herzens. Löse Du uns von uns selbst, gib Freiheit und Mut, daß wir uns loslassen und uns Dir anvertrauen. Wir wollen Deine Liebe schauen und sie erfahren, die die Welt überwindet. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. Amen.
Evangelisches Tagzeitenbuch (6.Aufl. 2020) S.195