
Preis, Lob und Dank sei Gott dem Herren, der seiner Menschen Jammer wehrt und sammelt draus zu seinen Ehren sich eine ewge Kirch auf Erd, die er von Anfang schön erbauet als seine auserwählte Stadt, die allezeit auf ihn vertrauet und tröst’ sich solcher großen Gnad.
Der Heilig Geist darin regieret, hat seine Hüter eingesetzt; die wachen stets, wie sich’s gebühret, dass Gottes Haus sei unverletzt; die führn das Predigtamt darinnen und zeigen an das ewig Licht; darin wir Bürgerrecht gewinnen durch Glauben, Lieb und Zuversicht.
Die recht in dieser Kirche wohnen, die werden in Gott selig sein; des Todes Flut wird sie verschonen, denn Gottes Arche schließt sie ein. Für sie ist Christi Blut vergossen, das sie im Glauben nehmen an, und werden Gottes Hausgenossen, sind ihm auch willig untertan.
Obwohl die Pforten offen stehen und hell das Licht des Tages scheint, kann doch hinein nicht jeder gehen, zu sein mit Gott dem Herrn vereint. Es ist kein Weg, denn nur der Glaube an Jesus Christus, unsern Herrn; wer den nicht geht, muss draußen bleiben, weil er sich hier nicht will bekehrn.
Also wird nun Gottes Gemeine gepflegt, erhalten in der Zeit; Gott, unser Hort, schützt sie alleine und segnet sie in Ewigkeit. Auch nach dem Tod will er ihr geben aus Christi Wohltat, Füll und Gnad das freudenreiche ewge Leben. Das gib auch uns, Herr unser Gott!
Petrus Herbert 1566 (LKG 51)
Donnerstag nach dem 12. Sonntag nach Trinitatis (Die große Krankenheilung)
Das zerstoßene Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht er er nicht auslöschen.
Jesaja 42,3
Kollekte
Herr Gott, himmlischer Vater, Du hast nicht Lust an der Sünder Tod, sondern willst, daß sie bekehret werden und leben. Wir bitten Dich herzlich, Du wollest die wohlverdienten Strafen unserer Sünden von uns gnädig abwende und, uns zu bessern, Deinen Geist und Kraft verleihen um Jesu Christi, unseres Herrn und Heilandes willen. Amen.
Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.148
Fortlaufende Lese
Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus, Jakobus und Johannes und führte sie auf einen hohen Berg, nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verklärt; 3 und seine Kleider wurden hell und sehr weiß, wie sie kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann. 4 Und es erschien ihnen Elia mit Mose, und sie redeten mit Jesus. 5 Und Petrus antwortete und sprach zu Jesus: Rabbi, hier ist für uns gut sein; wir wollen drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. 6 Er wusste aber nicht, was er redete; denn sie waren verstört. 7 Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören! 8 Und auf einmal, als sie um sich blickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein. 9 Als sie aber vom Berg herabgingen, gebot ihnen Jesus, dass sie niemandem sagen sollten, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn auferstünde von den Toten. 10 Und sie behielten das Wort und befragten sich untereinander: Was ist das, auferstehen von den Toten? 11 Und sie fragten ihn und sprachen: Sagen nicht die Schriftgelehrten, dass zuvor Elia kommen muss? 12 Er aber sprach zu ihnen: Elia soll ja zuvor kommen und alles wieder zurechtbringen. Wie steht dann geschrieben von dem Menschensohn, dass er viel leiden und verachtet werden soll? 13 Aber ich sage euch: Elia ist gekommen, und sie haben ihm angetan, was sie wollten, wie von ihm geschrieben steht.
Markus 9,2-13
Tageslese
Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien: Du Sohn Davids, erbarme dich unser! 28 Als er aber ins Haus kam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus sprach zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich das tun kann? Da sprachen sie zu ihm: Ja, Herr. 29 Da berührte er ihre Augen und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben! 30 Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus bedrohte sie und sprach: Seht zu, dass es niemand erfahre! 31 Aber sie gingen hinaus und verbreiteten die Kunde von ihm in diesem ganzen Lande. 32 Als diese nun hinausgingen, siehe, da brachten sie zu ihm einen Menschen, der war stumm und besessen. 33 Da der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich und sprach: So etwas ist noch nie in Israel gesehen worden. 34 Aber die Pharisäer sprachen: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus.
35 Und Jesus zog umher in alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen. 36 Und als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren geängstet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben. 37 Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. 38 Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.Matthäus 9,27-38
Donnerstagmorgen Anbetung
Herr, wir danken Dir für die Macht Deiner Offenbarung. Du sammelst Dein Volk aus aller Welt Enden. Du kommst zu allen Zeiten und bist König und Herr. Du brichst allen Widerstand und baust Deine Kirche.
Herr, wir bitten Dich: Laß Deine ganze Christenheit vereinigt werden; bringe zusammen, die Du gerufen und Dir erwählt hast. Zerbrich die Mauern, die uns trennen, und wehre allen, die Unfrieden stiften.
Herr, wir bitten Dich: Führe zusammen alle, die Dich anbeten, den einen Gott.
Herr, wir bitten Dich: Es komme der Tag, da eine Herde und ein Hirte ist. Du tust Wunder und richtest alles zu Deinen Zielen aus.
Wir beten Dich an: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da ist und der da war und der da kommt.
Evangelisches Tagzeitenbuch (6.Aufl. 2020) S.182
Betrachtung der Menschwerdung des Herrn
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing von dem Heiligen Geist. (Drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd, mir geschehe, wie Du gesagt hast. (Drei Glockenschläge)
Und das Wort war Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, wollest Du uns gießen in Herz und Sinn. Aus des Engels Munde laß uns des inne werden, daß Dein Sohn Jesus Christus hat angenommen unser Fleisch und Blut, auf daß wir durch sein Leiden und Kreuz zur Glorie der Auferstehung gelangen. Durch ihn, unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Ebd.
Friedenskollekte
Herr Jesus Christus. Du hast zu Deinen Aposteln gesagt: Frieden hinterlasse ich Euch, meinen Frieden gebe ich Euch. Schau nicht auf unsere Sünde, sondern blicke auf den Glauben Deiner Kirche und schenke ihr nach Deinem Willen Einheit und Frieden, der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und wirkst in Ewigkeit. Amen.
Ebd.