Ach Gott vom Himmel sieh darein und laß Dich des erbarmen (Psalm 12)

NASA

Ach Gott, vom Himmel sieh darein und lass Dich des erbarmen, wie wenig sind der Heilgen Dein, verlassen sind wir Armen. Dein Wort man lässt nicht haben wahr, der Glaub ist auch verloschen gar bei allen Menschenkindern.

Sie lehren eitel falsche List, was eigen Witz erfindet; ihr Herz nicht eines Sinnes ist in Gottes Wort gegründet; der wählet dies, der andre das, sie trennen uns ohn alle Maß und gleißen schön von außen.

Gott wolle wehren allen gar, die falschen Schein uns lehren, dazu ihr Zung stolz offenbar spricht: »Trotz! Wer will’s uns wehren? Wir haben Recht und Macht allein, was wir setzen, gilt allgemein; wer ist, der uns sollt meistern?«

Dr. Martin Luther 1524 (LKG 44,1-3)

Montag nach dem 11. Sonntag nach Trinitatis (Pharisäer und Zöllner) 

Gott widerstehet den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.

1. Petrus 5,5

Kollekte  

Barmherziger Gott und Vater, Du widerstehst den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibst Du Gnade. Hilf uns, daß wir Dir ganz und gar vertrauen, uns Deiner Gnade getrösten und Dir mit lauterem Herzen dienen. Durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste, ein wahrer Gott, lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 

Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.147

Fortlaufende Lese

Und es versammelten sich bei ihm die Pharisäer und einige von den Schriftgelehrten, die aus Jerusalem gekommen waren.  2 Und sie sahen, dass einige seiner Jünger mit unreinen, das heißt ungewaschenen Händen das Brot aßen.  3 Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie nicht die Hände mit einer Handvoll Wasser gewaschen haben, und halten so an der Überlieferung der Ältesten fest;  4 und wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, bevor sie sich gewaschen haben. Und es gibt viele andre Dinge, die sie zu halten angenommen haben, wie: Becher und Krüge und Kessel und Bänke zu waschen.  5 Da fragten ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen?  6 Er aber sprach zu ihnen: Richtig hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht: »Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.  7 Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts sind als Menschengebote.«  8 Ihr verlasst Gottes Gebot und haltet an der Überlieferung der Menschen fest.  9 Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebt ihr Gottes Gebot auf, damit ihr eure Überlieferung aufrichtet!  10 Denn Mose hat gesagt: »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, und: »Wer Vater oder Mutter schmäht, der soll des Todes sterben.«  11 Ihr aber lehrt: Wenn einer zu Vater oder Mutter sagt: Korban, das heißt: Opfergabe, soll sein, was dir von mir zusteht,  12 so lasst ihr ihn nichts mehr tun für seinen Vater oder seine Mutter  13 und hebt so Gottes Wort auf durch eure Überlieferung, die ihr weitergegeben habt; und dergleichen tut ihr viel.  14 Und er rief das Volk wieder zu sich und sprach zu ihnen: Hört mir alle zu und begreift’s!  15-16 Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte; sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist’s, was den Menschen unrein macht.  17 Und als er von dem Volk ins Haus ging, fragten ihn seine Jünger nach diesem Gleichnis.  18 Und er sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr so unverständig? Versteht ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht unrein machen kann?  19 Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch und kommt heraus in die Grube. Damit erklärte er alle Speisen für rein.  20 Und er sprach: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht den Menschen unrein.  21 Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen heraus die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,  22 Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Missgunst, Lästerung, Hochmut, Unvernunft.  23 All dies Böse kommt von innen heraus und macht den Menschen unrein. 

Markus 7,1-23

Tageslese

Und sie kamen nach Kapernaum. Und als er im Haus war, fragte er sie: Was habt ihr auf dem Weg besprochen? 34 Sie aber schwiegen; denn sie hatten auf dem Weg miteinander besprochen, wer der Größte sei. 35 Und er setzte sich und rief die Zwölf und sprach zu ihnen: Wenn jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein von allen und aller Diener. 36 Und er nahm ein Kind, stellte es mitten unter sie und herzte es und sprach zu ihnen: 37 Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.

Markus 9,33-37

Morgengebet am Montag

Himmlischer Herr und Vater, Du läßt es Tag werden aus der Nacht. Du führst die Sonne empor und erweckst uns am Morgen zu Deinem Dienst.

Wir preisen Dich, daß Du regierst in aller Welt und Deine Herrschaft feststeht. Wir danken Dir, daß wir als Deine Diener vor Deinem Angesicht leben dürfen. Groß sind Deine Wunder, heilig sind Deine Ordnungen, tief sind Deine Geheimnisse.

Hilf uns, geborgen in Deiner Gnade, mit getrostem Glauben an unsere Arbeit zu gehen und Deinen Namen zu bekennen in allem, was wir tun und lassen.

Evangelisches Tagzeitenbuch (6.Aufl. 2020) S. 169

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist  + Friede sei mit Euch +  Amen. Amen



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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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