Treuer Wächter Israel

Rudolf Schäfer (16. September 1878 – 25. Oktober 1961)

Treuer Wächter Israel’, des sich freuet meine Seel, der Du weißest alles Leid Deiner armen Christenheit, o Du Wächter, der Du nicht schläfst noch schlummerst, zu uns richt Dein hilfreiches Angesicht.

Schau, wie große Not und Qual trifft Dein Volk jetzt überall; täglich wird der Trübsal mehr. Hilf, ach hilf, schütz Deine Lehr! Wir verderben, wir vergehn; nichts wir sonst vor Augen sehn, wo Du nicht bei uns wirst stehn.

Hoherpriester Jesu Christ, der Du eingegangen bist in den heiligen Ort zu Gott durch Dein Kreuz und bittern Tod, uns versöhnt mit Deinem Blut, ausgelöscht der Höllen Glut, wiederbracht das höchste Gut.

Sitzt auch heut ins Vaters Reich, ihm an Macht und Ehren gleich, unser einger Gnadenthron seine höchste Freud und Korn, den er in dem Herzen trägt, wie sich selbst zu lieben pflegt, dem er keine Bitt abschlägt:

kläglich schreien wir zu Dir, klopfen an die Gnadentür, wir, die Du mit höchstem Ruhm Dir erkauft zum Eigentum: Deines Vaters Zorn abwenden, der wie lauter Feur jetzt brennt und schier alle Welt durchrennt.

Johann Heermann 1630 (LKG 266,1-5)

Dienstag nach dem 10. Sonntag nach Trinitatis (Gott und Volk) 

Gerechtigkeit erhöhet ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.  

Sprüche 14,34

Kollekte für diesen 10. Sonntag nach Trinitatis 

Ewiger König und Herr aller Herren, Du hast durch das Evangelium auch unser Volk berufen, daß es Dein Volk sei und Erbe Deiner Verheißung. Wir bitten Dich: Führe uns zur Erkenntnis Deines heilsamen und gnädigen Willens, daß wir verstehen, was zu unserem Frieden dient. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste, ein wahrer Gott, lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 

Orate fratres S. 146

Fortlaufende Lese

Und er ging von dort weg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach.  2 Und als der Sabbat kam, fing er an zu lehren in der Synagoge. Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen: Woher hat er dies? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche Taten geschehen durch seine Hände?  3 Ist der nicht der Zimmermann, Marias Sohn und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm.  4 Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und bei seinen Verwandten und in seinem Hause.  5 Und er konnte dort nicht eine einzige Tat tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte.  6 Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er zog rings umher in die Dörfer und lehrte. 

Markus 6,1-6

Tageslese

Als aber Sanballat und Tobija und die Araber und Ammoniter und Aschdoditer hörten, dass die Wunden der Mauern Jerusalems heilten, weil die Lücken angefangen hatten sich zu schließen, wurden sie sehr zornig 2 und verschworen sich alle miteinander hinzuziehen, um gegen Jerusalem zu kämpfen und dort Verwirrung zu stiften. 3 Wir aber beteten zu unserm Gott und stellten gegen sie Tag und Nacht Wachen auf zum Schutz vor ihnen. 4 Und das Volk von Juda sprach: Die Kraft der Träger ist zu schwach, und da ist zu viel Schutt; wir schaffen es nicht, an der Mauer zu bauen. 5 Unsere Widersacher aber dachten: Sie sollen’s nicht erfahren noch sehen, bis wir mitten unter sie kommen und sie töten und dem Werk ein Ende machen. 6 Als nun die Juden, die nahe bei ihnen wohnten, kamen und uns wohl zehnmal sagten von all den Plänen, die sie gegen uns ersannen, 7 da stellte ich unten an die Orte hinter der Mauer an den offenen Stellen das Volk auf nach seinen Geschlechtern mit Schwertern, Spießen und Bogen. 8 Und als ich sie besah, machte ich mich auf und sprach zu den Vornehmen und Vorstehern und dem übrigen Volk: Fürchtet euch nicht vor ihnen; gedenkt an den Herrn, der groß und schrecklich ist, und streitet für eure Brüder, Söhne, Töchter, Frauen und Häuser! 9 Als aber unsere Feinde hörten, dass es uns kundgeworden war und Gott ihren Rat zunichtegemacht hatte, kehrten wir alle zur Mauer zurück, ein jeder zu seiner Arbeit. 10 Und es geschah hinfort, dass die Hälfte meiner Leute am Bau arbeitete, die andere Hälfte aber hielt Spieße, Schilde, Bogen und Panzer bereit, und die Obersten standen hinter dem ganzen Haus Juda, 11 das an der Mauer baute. Und die da Lasten trugen, arbeiteten so: Mit der einen Hand taten sie die Arbeit und mit der andern hielten sie die Waffe. 12 Und ein jeder, der baute, hatte sein Schwert um die Lenden gegürtet und baute so; und der die Posaune zu blasen hatte, stand neben mir. 13 Und ich sprach zu den Vornehmen und Vorstehern und zum übrigen Volk: Das Werk ist groß und weit, und wir sind auf der Mauer weit verstreut und fern voneinander. 14 Wo ihr nun die Posaune tönen hört, dort sammelt euch zu uns. Unser Gott wird für uns streiten. 15 So arbeiteten wir am Bau, während die Hälfte die Spieße bereithielt, vom Aufgang der Morgenröte, bis die Sterne hervorkamen. 

Nehemia 4,1-15

Morgengebet am Dienstag

Dir können wir es sagen, Gott, unser Vater, wenn wir Angst haben; wenn wir voller Fragen sind und keine Antworten wissen; wenn wir in Schwierigkeiten stecken und keine Lösung finden.

Im Vertrauen auf Deinen Sohn bitten wir Dich: Nimm uns die Angst, gibt uns ein ruhiges Herz und klare Gedanken. In Deiner Kraft können wir reden und handeln; in Deinem Frieden sind wir geboren mitten im Kampf.

Sei nahe allen, die Angst haben; Angst vor den anderen, Angst vor sich selbst, Angst vor dem Leben und Angst vor dem Sterben, Angst – wer weiß, wovor. Laß sie Frieden finden in Dir. Amen.

Evangelisches Tagzeitenbuch (6.Aufl. 2020) S. 173

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist  + Friede sei mit Euch +  Amen. Amen

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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