
Beides, Lachen und auch Zittern, lässt sich in mir jetzt wittern; das Geheimnis dieser Speise und die unerforschte Weise machet, daß ich früh vermerke, Herr, die Größe Deiner Werke. Ist auch wohl ein Mensch zu finden, der Dein Allmacht sollt ergründen?
Nein, Vernunft, die muß hier weichen, kann dies Wunder nicht erreichen, daß dies Brot nie wird verzehret, ob es gleich viel Tausend nähret, und daß mit dem Saft der Reben uns wird Christi Blut gegeben. O der großen Heimlichkeiten, die nur Gottes Geist kann deuten!
Jesu, meine Lebenssonne, Jesu, meine Freud und Wonne, Jesu, Du mein ganz Beginnen, Lebensquell und Licht der Sinnen, hier fall ich zu Deinen Füßen; laß mich würdiglich genießen diese Deine Himmelsspeise mir zum Heil und Dir zum Preise.
Herr, es hat Dein treues Lieben Dich vom Himmel hergetrieben, daß Du willig hast Dein Leben in den Tod für uns gegeben und dazu ganz unverdrossen, Herr, Dein Blut für uns vergossen, das uns jetzt kann kräftig tränken, Deiner Liebe zu gedenken.
Jesu, wahres Brot des Lebens, hilf, daß ich doch nicht vergebens oder mir vielleicht zum Schaden sei zu Deinem Tisch geladen. Laß mich durch dies Seelenessen Deine Liebe recht ermessen, daß ich auch, wie jetzt auf Erden, mög ein Gast im Himmel werden.
Johann Franck 1653 (LKG 42,5-9)
Montag nach dem 10. Sonntag nach Trinitatis (Gott und Volk)
Gerechtigkeit erhöhet ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.
Sprüche 14,34
Kollekte für diesen 10. Sonntag nach Trinitatis
Ewiger König und Herr aller Herren, Du hast durch das Evangelium auch unser Volk berufen, daß es Dein Volk sei und Erbe Deiner Verheißung. Wir bitten Dich: Führe uns zur Erkenntnis Deines heilsamen und gnädigen Willens, daß wir verstehen, was zu unserem Frieden dient. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste, ein wahrer Gott, lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres S. 146
Fortlaufende Lese
Als er noch redete, kamen Leute vom Vorsteher der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du weiter den Meister? 36 Jesus aber hörte nicht auf das, was da gesagt wurde, und sprach zu dem Vorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur! 37 Und er ließ niemanden mit sich gehen als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. 38 Und sie kamen in das Haus des Vorstehers, und er sah das Getümmel und wie sehr sie weinten und heulten. 39 Und er ging hinein und sprach zu ihnen: Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. 40 Und sie verlachten ihn. Er aber trieb sie alle hinaus und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren, und ging hinein, wo das Kind lag, 41 und ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: Talita kum! – das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! 42 Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war aber zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich sogleich über die Maßen. 43 Und er gebot ihnen streng, dass es niemand wissen sollte, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben.
Markus 5,35-43
Tageslese
So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, 2 für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. 3 Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, 4 welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 5 Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, 6 der sich selbst gegeben hat als Lösegeld für alle, als Zeugnis zur rechten Zeit. 7 Dazu bin ich eingesetzt als Prediger und Apostel – ich sage die Wahrheit und lüge nicht –, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit.
1. Timotheus 2,1-7
Morgengebet am Montag
Herr, unser Gott. Du hast uns in Deinen Dienst gerufen und unserer Arbeit Deinen Lohn verheißen. Deine Güte überwindet unseren Ehrgeiz und unsere Schwäche.
Wir bitten Dich: Befreie uns von allem, was uns hindert, Deinen Willen zu tun; bewahre uns vor Selbstüberschätzung und blinder Geschäftigkeit; hilf uns auf, wenn wir müde werden und verzagen; laß uns das Ziel erreichen, daß Du uns gesetzt hast.
Wir bitten Dich für die Überlasteten und die Arbeitslosen, die Armen und die Hungernden, die Ausgebeuteten und die Unterdrückten in aller Welt. Wehre dem Unrecht, hilf uns, gerecht zu teilen, was Du uns schenkst.
Evangelisches Tagzeitenbuch (6.Aufl. 2020) S. 169