Hilf, daß durch dieses Mahles Kraft das Bös in mir werd abgeschafft, erlassen alle Sündenschuld, erlangt des Vaters Lieb und Huld.
Vertreibe alle meine Feind, die sichtbar und unsichtbar seind, den guten Vorsatz, den ich führ, durch Deinen Geist fest mach in mir.
Mein Leben, Sitten, Sinn und Pflicht nach Deinem heilgen Willen richt, ach laß mich meine Tag in Ruh und Friede christlich bringen zu.
Bis Du mich, o Du Lebensfürst, zu Dir in Himmel nehmen wirst, daß ich bei Dir dort ewiglich an Deiner Tafel freue mich.
Johann Heermann 1630 (LKG 39,9-12)
Donnerstag nach dem 9. Sonntag nach Trinitatis (Der kluge Haushalter)
So sehet nun wohl zu, wie Ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise.
Epheser 5,15
Kollekte für diesen 9. Sonntag nach Trinitatis
O Herr, wir bitten Dich, gib uns allezeit Deinen Geist, zu denken und zu tun, was recht ist, auf daß wir, die wir ohne Dich nicht sein können, Kraft empfangen, nach Deinem Willen zu leben. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, welcher mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret in Ewigkeit. Amen.
Orate fratres S. 146
Fortlaufende Lese
Und am Abend desselben Tages sprach er zu ihnen: Lasst uns ans andre Ufer fahren. 36 Und sie ließen das Volk gehen und nahmen ihn mit, wie er im Boot war, und es waren noch andere Boote bei ihm. 37 Und es erhob sich ein großer Windwirbel, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass das Boot schon voll wurde. 38 Und er war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen? 39 Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig! Verstumme! Und der Wind legte sich und es ward eine große Stille. 40 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? 41 Und sie fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist der, dass ihm Wind und Meer gehorsam sind!
Markus 4,35-41
Tageslese
Zu der Zeit kamen zwei Huren zum König und traten vor ihn. 17 Und die eine Frau sprach: Ach, mein Herr, ich und diese Frau wohnten im selben Hause, und ich gebar bei ihr im Hause. 18 Und drei Tage nachdem ich geboren hatte, gebar auch sie. Und wir waren beieinander, und kein Fremder war mit uns im Hause, nur wir beide. 19 Und der Sohn dieser Frau starb in der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt. 20 Und sie stand in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, als deine Magd schlief, und legte ihn in ihren Arm, und ihren toten Sohn legte sie in meinen Arm. 21 Und als ich des Morgens aufstand, um meinen Sohn zu stillen, siehe, da war er tot. Aber am Morgen sah ich ihn genau an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte. 22 Die andere Frau sprach: Nein, mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene aber sprach: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt. Und so redeten sie vor dem König. 23 Und der König sprach: Diese spricht: Mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene spricht: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt. 24 Und der König sprach: Holt mir ein Schwert! Und als das Schwert vor den König gebracht wurde, 25 sprach der König: Teilt das lebendige Kind in zwei Teile und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte. 26 Da sagte die Frau, deren Sohn lebte, zum König – denn ihr mütterliches Herz entbrannte in Liebe für ihren Sohn – und sprach: Ach, mein Herr, gebt ihr das Kind lebendig und tötet es nicht! Jene aber sprach: Es sei weder mein noch dein; lasst es teilen! 27 Da antwortete der König und sprach: Gebt dieser das Kind lebendig und tötet’s nicht; die ist seine Mutter. 28 Und ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie fürchteten den König; denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, Gericht zu halten.
1. Könige 3,16-28
Gebet am Donnerstag
Herr, himmlischer Vater. Du läßt es Tag werden aus der Nacht. Du führst die Sonne empor und erweckst uns am Morgen. Du gibst unserer Seele neue Kraft. Herr, unser Gott, groß sind Deine Wunder, heilig sind Deine Ordnungen, tief sind Deine Geheimnisse. Dich rufen wir an: Kyrieleison.
Wir leben von Deiner Gnade. Sende uns in die Welt, erleuchtet mit Deiner Wahrheit, getragen von Deiner Barmherzigkeit, gebunden in Deinen Willen, gestärkt durch Deine Verheißung. Dich rufen wir an: Kyrieleison.
Segne alle Arbeit auf Deinem Ackerfeld. Segne alle Deine Boten. Segne den Samen Deines Wortes und laß ihn Frucht bringen. Nimm auch unseren Dienst in Gnaden an und segne das Werk dieses Tages für Dein Reich. Dich rufen wir an: Kyrieleison.
Segne alle Arbeit der Liebe, alle Werke der Barmherzigkeit. Segne alle, die in Dir verbunden sind. Segne Deine Kirche und laß sie zum Segen werden unter den Völkern. Dich rufen wir an: Kyrieleison.
Du baust Dein Reich unter uns. Du baust Dein Reich in aller Welt. Herr, wir glauben, hilf unserem Unglauben. Dich rufen wir an: Kyrieleison.
Evangelisches Tagzeitenbuch (6.Aufl. 2020) S. 181
