Ich armer Sünder komm zu Dir mit demütigem Herzen

Ich armer Sünder komm zu Dir mit demütigem Herzen, o Gott, des Gnad ist für und für,
bekenne Dir mit Schmerzen die Sünden all, ein´ jeden Fall, wie ich ihn hab begangen von Jugend auf, mit großem Hauf, drin ich jetzt bin gefangen.

Die Sünden sind, die ich getan, unmöglich zu erzählen; doch ich sie auch nicht bergen kann, weil sie mich immer quälen. Dein liebster Sohn hat mich davon durch seinen Tod entbunden; dennoch hab ich jetzt lassen mich den Satan neu verwunden.

So ist auch mein Undankbarkeit sehr groß bis auf die Stunde; ich habe Dir zu keiner Zeit gedankt von Herzengrunde für Deine Treu, die täglich neu, für Deine Lieb und Güte, die ich an mir gar reichlich spür und stets trag im Gemüte.

Wenn mein Herz dies bei sich bedenkt, in Stücken möchts zerspringen; die große Sicherheit mich kränkt, tut Mark und Bein durchdringen. Kein Höllenpein so groß mag sein, ich habe sie verschuldet; ich bin nicht wert, daß mich die Erd trägt, nährt und auf sich duldet.

O Vater der Barmherzigkeit, ich falle Dir zu Fuße; verwirf den nicht, der zu Dir schreit und tut rechtschaffne Buße. Dein Angesicht mit Gnaden richt auf mich betrübten Sünder;
gib einen Blick, der mich erquick, so wird mein Angst bald minder.

Eröffne mir Dein freudlich Herz, den Quell der ewigen Liebe, vergib die Sünd, heil meinen Schmerz, hilf, daß ich mich stets übe in dem, was Dir gefällt an mir, und alles Böse meide, bis ich hinfahr zur Engelschar, da nichts denn lauter Freude.

Johann Hermann 1630 (LKG 221)

Einer trage des anderen Last, so werdet Ihr das Gesetz Christi erfüllen. 

Galater 6,2

Samstag nach dem 4. Sonntag nach Trinitatis (Gemeinde der Sünder)

Herr Gott, der Du denen, die Dich lieben, unsichtbare Güter bereitet hast, gieß Deiner Liebe Brunst in unsere Herzen, auf daß wir Dich in allem und über alles lieben und also Deine Verheißung erlangen, die überschwänglich ist über alles, das wir bitten und verstehen durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret in Ewigkeit. Amen. 

Orate fratres S.141

Fortlaufende Lese

1 Im dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Ägyptenland, an diesem Tag kamen sie in die Wüste Sinai.  2 Sie brachen auf von Refidim und kamen in die Wüste Sinai, und Israel lagerte sich dort in der Wüste gegenüber dem Berge.  3 Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen:  4 Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.  5 Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.  6 Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.  7 Mose kam und berief die Ältesten des Volks und legte ihnen alle diese Worte vor, die ihm der HERR geboten hatte.  8 Und alles Volk antwortete einmütig und sprach: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun. Und Mose sagte die Worte des Volks dem HERRN wieder.  9 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich will zu dir kommen in einer dichten Wolke, auf dass dies Volk es höre, wenn ich mit dir rede, und dir für immer glaube. Und Mose verkündete dem HERRN die Worte des Volks.  10 Und der HERR sprach zu Mose: Geh hin zum Volk und heilige sie heute und morgen, dass sie ihre Kleider waschen  11 und bereit seien für den dritten Tag; denn am dritten Tage wird der HERR vor allem Volk herabfahren auf den Berg Sinai.  12 Und zieh eine Grenze um das Volk und sprich zu ihnen: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder seinen Fuß anzurühren; denn wer den Berg anrührt, der soll des Todes sterben.  13 Keine Hand soll ihn anrühren, sondern er soll gesteinigt oder erschossen werden; es sei Tier oder Mensch, sie sollen nicht leben bleiben. Wenn aber das Widderhorn lange tönen wird, dann soll man auf den Berg steigen.  14 Mose stieg vom Berge zum Volk herab und heiligte sie, und sie wuschen ihre Kleider.  15 Und er sprach zu ihnen: Seid bereit für den dritten Tag, und keiner rühre eine Frau an. 

2. Mose 19,1-15

Tageslese

Brüder und Schwestern, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid. Und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest. 2 Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. 3 Denn wenn jemand meint, er sei etwas, obwohl er doch nichts ist, der betrügt sich selbst. 4 Ein jeder aber prüfe sein eigenes Werk; und dann wird er seinen Ruhm bei sich selbst haben und nicht gegenüber einem andern. 5 Denn ein jeder wird seine eigene Last tragen. 

Galater 6,1-5

Mittagsgebet am Samstag

O Haupt deiner Gemeinde, du hast sie erkauft mit deinem Blute, du hast sie zu Königen und Priestern gemacht; sie soll Licht und Salz in der dunklen Welt sein. Herr, stärke deine Gemeinde mit Kraft aus der Höhe, gib ihr deinen Heiligen Geist, bewahre sie in den Nöten der Endzeit, gib ihr eine offene Tür, laß sie in Leiden standhaft sein, schenke ihr Geduld und Glauben der Heiligen. Vereine deine Gemeinde als letztes Zeugnis für die Welt. Herr, schenke uns Liebe zu den Brüdern und Schwestern im Glauben. Vor deinem Thron finden wir uns. Wir beten dich an, wir preisen deinen heiligen Namen, du unser Lamm und Haupt. Halleluja. Amen. 

Orate fraters S. 72

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist 
+ Friede sei mit Euch + 
Amen. Amen

About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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