
Gnad hat Dir zugesaget Gott, von wegen Christi Blut und Tod; zusagen hat er nicht gewollt, ob Du bis morgen leben sollt; dass Du musst sterben, ist Dir kund, verborgen ist des Todes Stund.
Heut lebst Du, heut bekehre Dich! Eh morgen kommt, kann’s ändern sich; wer heut ist frisch, gesund und rot, ist morgen krank, ja wohl gar tot. So Du nun stirbest ohne Buß, Dein Seel und Leib dort brennen muss.
Hilf, o Herr Jesu, hilf Du mir, dass ich noch heute komm zu Dir und Buße tu den Augenblick, eh mich der schnelle Tod hinrück, auf dass ich heut und jederzeit zu meiner Heimfahrt sei bereit.
Johann Hermann 1630 (LKG 220,5-7)
Einer trage des anderen Last, so werdet Ihr das Gesetz Christi erfüllen.
Galater 6,2
Freitag nach dem 4. Sonntag nach Trinitatis (Gemeinde der Sünder)
Herr Gott, der Du denen, die Dich lieben, unsichtbare Güter bereitet hast, gieß Deiner Liebe Brunst in unsere Herzen, auf daß wir Dich in allem und über alles lieben und also Deine Verheißung erlangen, die überschwänglich ist über alles, das wir bitten und verstehen durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret in Ewigkeit. Amen.
Orate fratres S.141
Fortlaufende Lese
Am andern Morgen setzte sich Mose, um dem Volk Recht zu sprechen. Und das Volk stand um Mose her vom Morgen bis zum Abend. 14 Als aber sein Schwiegervater alles sah, was er mit dem Volk tat, sprach er: Was tust du denn mit dem Volk? Warum musst du ganz allein dasitzen, und alles Volk steht um dich her vom Morgen bis zum Abend? 15 Mose antwortete seinem Schwiegervater: Das Volk kommt zu mir, um Gott zu befragen. 16 Denn wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir, damit ich richte zwischen dem einen und dem andern und tue ihnen kund die Satzungen Gottes und seine Weisungen. 17 Sein Schwiegervater sprach zu ihm: Es ist nicht gut, wie du das tust. 18 Du machst dich zu müde, dazu auch das Volk, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu schwer; du kannst es allein nicht ausrichten. 19 Aber gehorche meiner Stimme; ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein. Vertritt du das Volk vor Gott und bringe ihre Anliegen vor Gott 20 und schärfe ihnen die Satzungen und Weisungen ein, dass du sie lehrst den Weg, auf dem sie wandeln, und die Werke, die sie tun sollen. 21 Sieh dich aber unter dem ganzen Volk um nach redlichen Leuten, die Gott fürchten, wahrhaftig sind und dem ungerechten Gewinn feind. Die setze über sie als Oberste über Tausend, über Hundert, über Fünfzig und über Zehn, 22 dass sie das Volk allezeit richten. Nur wenn es eine größere Sache ist, sollen sie diese vor dich bringen, alle geringeren Sachen aber sollen sie selber richten. So mach dir’s leichter und lass sie mit dir tragen. 23 Wirst du dies tun und wird Gott es dir gebieten, so kannst du bestehen, und auch dies ganze Volk kann in Frieden heimkehren. 24 Mose gehorchte dem Wort seines Schwiegervaters und tat alles, was er sagte, 25 und erwählte redliche Leute aus ganz Israel und machte sie zu Häuptern über das Volk, zu Obersten über Tausend, über Hundert, über Fünfzig und über Zehn, 26 dass sie das Volk allezeit richteten, die schwereren Sachen vor Mose brächten und die kleineren Sachen selber richteten. 27 Und Mose ließ seinen Schwiegervater ziehen, und der ging zurück in sein Land.
2. Mose 18,13-27
Tageslese
Wir aber, die wir stark sind, sollen die Schwächen derer tragen, die nicht stark sind, und nicht Gefallen an uns selber haben. 2 Ein jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung. 3 Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht: »Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.« 4 Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben. 5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, wie es Christus Jesus entspricht, 6 damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. 7 Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Ehre.
Römer 15,1-7
Mittagsgebet am Freitag
O Herr, mein Gott, du wohnst in reiner und vollkommener Klarheit, heilig und erhaben, und doch siehst du in unaussprechlicher Liebe und in großem Erbarmen das Leiden dieser Welt. Ich bitte dich, gib mir Gnade, die Leiden und Enttäuschungen, die du mir zu tragen auferlegt hast, aus deiner väterlichen Hand zu nehmen und zu erkennen, was sie für mich bedeuten. Stärke mich durch das Beispiel deiner Zeugen, die ihren Glauben im Leiden bewährt haben. Gib mir ein starkes Herz, meine eigene Last zu tragen! Gib mir ein williges Herz, die Lasten anderer zu tragen! Gib mir den rechten Glauben, alle Last auf dich zu werfen! Ehre sei dir, o Vater, und dir, o Herr Christus, und dir o heiliger Geist, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres S. 63