“Kommt her zu mir”, spricht Gottes Sohn.

Kommt, sehet und schmeckt wie freundlich der Herr ist.

“Kommt her zu mir”, spricht Gottes Sohn, “all die Ihr seid beschweret nun,  mit Sünden hart beladen, Ihr Jungen, Alten, Frau und Mann, ich will Euch geben, was ich han, will heilen Euren Schaden.

Mein Joch ist sanft, leicht meine Last, und jeder, der sie willig faßt, der wird der Höll entrinnen. Ich will ihm tragen, was zu schwer; mit meiner Hilf und Kraft wird er das Himmelreich gewinnen.”

Gern wollt die Welt auch selig sein, wenn nur nicht wär die schwere Pein, die alle Christen leiden; nun aber kanns nicht anders sein, Darum ergeb sich nur darein, wer ewig Pein will meiden.

Heut ist der Mensch schön, jung und rank, sieh, morgen ist er schwach und krank, bald muß er auch gar sterben; gleichwie die Blumen auf dem Feld, also wird diese schnöde Welt in einem Nu verderben.

Die Welt erzittert ob dem Tod; liegt einer in der letzten Not, dann will er gleich fromm werden; einer schafft´ dies, der andre das, sein arme Seel er ganz vergaß, dieweil er lebt´ auf Erden.

Georg Grünwald 1530 (LKG 246,1-5)

Christus spricht:  “Kommt her zu mir alle, die Ihr mühselig und beladen seid;  ich will Euch erquicken.” (Matthäus 11,28) 

Freitag nach dem 2. Sonntag nach Trinitatis (Die Einladung) 

Allmächtiger Gott, wir bitten Dich, gib Deiner Gemeinde Deinen Geist und göttliche Weisheit, daß Dein Wort unter uns laufe und wachse, und mit aller Freudigkeit gepredigt und Deine christliche Gemeinde dadurch gebessert werde, auf daß wir in beständigem Glauben Dir dienen, und im Bekenntnis Deines Namens bis ans Ende beharren, durch Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 

Orate fratres S. 140.

Fortlaufende Lesung

Was aber die Sammlung für die Heiligen angeht: Wie ich den Gemeinden in Galatien geboten habe, so sollt auch ihr tun!  2 An jedem ersten Tag der Woche lege ein jeder von euch bei sich etwas zurück und sammle an, so viel ihm möglich ist, damit die Sammlung nicht erst dann geschieht, wenn ich komme.  3 Wenn ich aber gekommen bin, will ich die, die ihr für bewährt haltet, mit Briefen senden, dass sie eure Gabe nach Jerusalem bringen.  4 Wenn es aber die Mühe lohnt, dass auch ich hinreise, sollen sie mit mir reisen.  

5 Ich will aber zu euch kommen, sobald ich durch Makedonien gezogen bin; denn durch Makedonien will ich nur durchreisen.  6 Bei euch aber werde ich, wenn möglich, eine Weile bleiben oder auch den Winter zubringen, damit ihr mich dann geleitet, wohin ich ziehen werde.  7 Denn ich will euch jetzt nicht nur sehen, wenn ich durchreise; ich hoffe ja, einige Zeit bei euch zu bleiben, wenn es der Herr zulässt.  8 Ich werde aber in Ephesus bleiben bis Pfingsten.  9 Denn mir ist eine große Tür aufgetan zu reichem Wirken; es gibt aber auch viele Widersacher.  10 Wenn Timotheus kommt, so seht zu, dass er ohne Furcht bei euch sein kann; denn er treibt das Werk des Herrn wie ich.  11 Dass ihn nur nicht jemand verachte! Geleitet ihn aber in Frieden, dass er zu mir komme; denn ich warte auf ihn mit den Brüdern.  12 Von Apollos, dem Bruder, aber sollt ihr wissen, dass ich ihn immer wieder gebeten habe, mit den Brüdern zu euch zu kommen; aber es war durchaus nicht sein Wille, jetzt zu kommen; er wird aber kommen, wenn es ihm gelegen sein wird. 

1.Korinther 16,1-12

Tageslese

Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr. 23 Ich schwöre bei mir selbst, und Gerechtigkeit geht aus meinem Munde, ein Wort, bei dem es bleiben soll: Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören 24 und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke. Aber alle, die ihm widerstehen, werden zu ihm kommen und beschämt werden. 25 Im HERRN wird gerecht werden Israels ganzes Geschlecht und wird sich seiner rühmen. 

Jesaja 45,22-25

Fürbittgebet am Freitag

Herr Gott, lieber Vater!

Wir bitten Dich für die Menschen unserer Zeit. Sie haben das Klagen und das Loben verlernt. Sie haben den Weg mit Dir verloren. Sie haben den Menschen vergessen in ihrer Not. So rufen wir an ihrer statt zu Dir um Hilfe. Wie du uns in der Gemeinde der Bettler und Lobsänger geholfen hast, so hilf auch ihnen durch uns. 

Wir denken an die vielen, die wir nicht kennen und die doch Deiner und unserer Hilfe bedürfen: 

An die Hungernden auf unserer Erde und an die Armen, an alle, die von der Gedankenlosigkeit der Reichen und Satten übersehen werden.

Wir denken an alle, die allein sind, an alle, die sich an Entscheidungen quälen, die von Sorgen zermürbt sind und vor Überarbeitung nicht wissen, wohin;

an all die jungen Menschen, die der Hunger nach Leben quält, die an Konvention zu ersticken meinen, und an die Alten, die auf ihren Tod zugehen.

Wir bitten Dich für die Hungernden, daß sie sich nicht mit Haß betäuben, sondern Hilfe erfahren und in Liebe ihr Brot zu teilen wissen. 

Wir bitten Dich für die Satten, daß sie ihren Überfluß nicht verschleudern, sondern barmherzig und gerecht verteilen. 

Wir bitten Dich für die Kranken, daß sie ihre Schmerzen ertragen und hilfreiche Pfleger ihnen aushelfen.

Für die Sterbenden, daß sie ihr Leben noch einmal bedenken und durch Christus in Frieden entschlafen können.

Wir bitten Dich für die Gefangenen, daß sie quälende Zeit der Einsamkeit mit Geduld überwinden und nicht verbittert werden, für ihre Wachen, daß sie den verlassenen Menschen sehen und nicht die unmenschliche Nummer.

Wir bitten Dich für die Angefochtenen, daß sie in ihrer Unruhe nicht bei sich selber bleiben, sondern das Gespräch suchen, für die Selbstsicheren, daß sie sich nicht vermessen in ihren Urteilen, sondern das Fragen lernen.

Wir bitten Dich für alle, denen vor der Zukunft graut, die die Schuld ihrer Vergangenheit drückt und die dem Haß zu verfallen drohen und sich so vor Dir und den Menschen trennen.

Laß uns nicht vergessen, daß Du in Jesus Christus, dem Gekreuzigten, in die Tiefen unserer Leiden und der Gottverlassenheit gekommen bist, um uns alle in die Gemeinschaft Deiner Liebe zurückzuholen.

Herr, unser Gott, laß uns nicht nur für unsere Brüder bitten, sondern hilf uns, Wege zu finden, auch das Nötige zu tun. Amen. 

Orate fratres S. 60

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist 
Friede sei mit Euch + 
AmenAmen

About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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