Fünf Brünnlein sind, daraus mir rinnt Fried, Freud, Heil, Trost und Leben

Flurkreuz am Hochtannbergpass

Fünf Brünnlein sind, daraus mir rinnt Fried, Freud, Heil, Trost und Leben;
in Angst und Not bis in der Tod mir solche Labsal geben.

Der Quell Du bist, Herr Jesu Christ, die Brünnlein Deine Wunden,
daraus ich mich lab inniglich in heißen Kreuzesstunden.

Laß mir stets sein das Leiden Dein ein Regel, Riegel, Spiegel,
daß ich nach Dir mein Fleisch regier und laß ihm nicht den Zügel.

O Gotteslamm, o Liebesflamm, o meiner Seelen Freude!
Nimm hin die Sünd, das Herz entzünd, daß mich von Dir nichts scheide.

So werde ich recht seliglich den Lebenslauf vollbringen,
und fröhlich hier, o Gott, mit Dir das Consummatum singen.

Breslau 1644 (LKG 136)

Freitag nach dem 4. Sonntag in den Fasten (Lätare: Das Brot des Lebens)

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.

Johannes 12,24

Kollekte

Herr Jesus Christus! Du hast Dich selbst in den Tod gegeben, uns das Leben zu schenken. Wir bitten Dich, speise uns mit dem Brot des Lebens, daß wir, mit dem Reichtum Deiner Gnade gesättigt, Frucht bringen, die ewig bleibt. Der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Orate fratres S. 127

Fortlaufende Lese

Wenn ihr aber sehen werdet den Gräuel der Verwüstung stehen, wo er nicht soll – wer es liest, der merke auf! –, alsdann, wer in Judäa ist, der fliehe auf die Berge. 15 Wer auf dem Dach ist, der steige nicht hinunter und gehe nicht hinein, etwas aus seinem Hause zu holen. 16 Und wer auf dem Feld ist, der wende sich nicht um, seinen Mantel zu holen. 17 Weh aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! 18 Bittet aber, dass es nicht im Winter geschehe. 19 Denn in diesen Tagen wird eine solche Bedrängnis sein, wie sie nie gewesen ist bis jetzt vom Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, und auch nicht wieder werden wird. 20 Und wenn der Herr diese Tage nicht verkürzt hätte, würde kein Mensch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er diese Tage verkürzt. 21 Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus; siehe, da ist er!, so glaubt es nicht. 22 Denn es werden sich erheben falsche Christusse und falsche Propheten, die Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, die Auserwählten zu verführen. 23 Ihr aber seht euch vor! Ich habe euch alles zuvor gesagt! 

Markus 13, 14-23

Tageslese

Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest. 21 Die traten zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollen Jesus sehen. 22 Philippus kommt und sagt es Andreas, und Andreas und Philippus sagen’s Jesus. 23 Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. 25 Wer sein Leben lieb hat, der verliert es; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird’s bewahren zum ewigen Leben. 26 Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.

Johannes 12,20-26

Gebet am Freitag

Wir danken Dir, HErr JEsu Christe, wahrer GOTT und Mensch, daß Du uns arme Sünder und verdammte Menschen ohn all unsere Werke, Verdienst und Würdigkeit durch Dein heiliges Leiden, Sterben und Blutvergießen erlöset hast.

O HErr JEsu Christe, wie groß ist Dein Leiden, wie schwer ist Deine Pein, wieviel ist Deiner Marter, wie tief sind Deine Wunden, wie bitter und schmerzlich ist Dein Tod. Wie unaussprechlich ist Deine Liebe, damit Du uns Deinem himmlischen Vater versöhnt hast, da Du am Ölberg blutigen Schweiß vor großer Todesangst geschwitzt hast, daß die Blutstropfen auf die Erde gefallen, und Du daselbst, von allen Deinen Jüngern verlassen, in die Hände der schnöden Juden und Gottlosen Schar Dich willig für uns gegeben, welche Dich hart und grausam gebunden, von einem ungerechten Richter zum anderen unbarmherzig geführt haben. Daselbst bist Du fälschlich verklagt und verurteilt, verspeit, verhöhnt und mit Fäusten ins Angesicht geschlagen worden. Du bist um unserer Missetat willen zerschlagen, gegeißelt, mit Dornen gekrönt und jämmerlich zugerichtet, wie ein armer Wurm, der nicht einem Menschen ähnlich gewesen. Denn Du warst der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit, also daß es auch ein heidnisch Herz erbarmt hat zu sagen: “Sehet, welch ein Mensch ist das !” Du bist von wegen unserer Missetat mitten unter zwei Übeltäter gerechnet und als ein Fluch aufgehängt, an Händen und Füßen mit Nägeln durchgraben, dazu in Deinem höchsten Durst mit Essig und Gallen getränkt, und mit großen Schmerzen hast Du Deinen Geist aufgegeben, auf daß Du unsere Schuld bezahltest, und wir durch Deine Wunden geheilt würden.

O HErr JEsu Christe, für diese und alle andere Deine Marter und Pein sagen wir Dir Lob und Dank und bitten Dich, laß Dein heilig bitter Leiden an uns nicht verloren sein, sondern gib, daß wir uns desselben zu jeder Zeit von Herzen trösten und rühmen, auch desselben zu jeder Zeit von Herzen trösten und rühmen, auch dasselbe also begehen und betrachten, daß alle böse Lust in uns ausgelöscht und gedämpft, dagegen aber alle Tugend eingepflanzt und gemehrt werde, auf daß wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben, und Deinem uns gelassenen Vorbilde nachfolgen, in Deine Fußtapfen treten, das Übel mit Geduld ertragen und das Unrecht mit gutem Gewissen leiden. Amen.

Lutherisches Kirchengesangbuch (Lutheraner Verlag, Uelzen: 1956. Anhang: S.147)

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist 
Friede sei mit Euch + 
AmenAmen

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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