Dr. Martin Luthers Predigt zum 4.Sonntag nach Epiphanias (Obersten) über die Schifffahrt mit Jesus bei Wind und Wetter in seiner (WA 52 (S.123-129).
- Hier geht es nicht über unsere Werke, sondern “was man in Nöten und Widerwärtigkeiten glauben, und wie man sich trösten soll. Darum ists der hohen Predigten eine vom Glauben, welche doch jedermann sich dünken läßt, er könne sie wohl, und es sei ein einfaches, gewöhnliches Ding.” (S.123).
- Kommt Christus ins Schiff, so wird es nicht lange still bleiben. Es wird Sturm und Unwetter aufkommen. (S.123)
- Fürchte Dich nicht vor solchem Ungewitter, sondern fürchte Gott, weiche nicht von seinem Wort, sondern halte daran unbeugsam fest. (S.124)
- Also ist unser Natur und böse Art durch die Erbsünde verdorben, daß Gott es uns nicht recht tun kann, er tue mit uns, was und wie er wolle. (S.125)
- Der Glaube, wie schwach er auch ist, so hält er sich wie eine Mauer und legt sich wie der kl. David gegen Goliath, daß ist, wieder Tod, Sünde und alle Gefahr, verzagt nicht, sondern sucht Hilfe, da sie zu suchen ist, nämlich bei dem Herrn Christus, weckt ihn auf, schreit ihn an: “Ach Herr, hilf uns, wir verderben!” Also macht der Glaube, ob wohl das Verderben vor Augen ist, daß er dennoch der Hilfe wartet und von seinem Herrn IX erhofft. (S.126)
- Der Glaube macht allein selig, i.e. der Glaub allein findet Trost, wenn Sünde, Tod und ewige Verdammnis einher dringen und uns zu Boden werfen wollen. (S.127)
- Also lerne Du auch, daß beides geschehen muß. Willst Du mit Christus in das Schiff, so wird das Unwetter nicht draußen bleiben. Christus wird schlafen wollen, daß wir die Anfechtung recht fühlen. Sonst, wo er nicht schliefe und dem Unwetter zu schnell wehren würde, würden wirs nimmermehr erfahren, was es um einen Christen ist. Und sollten gar meinen, wir hätten es aus eigener Kraft tun können. Hier aber wird der Glaube durch die Versuchung gestärkt, daß man muß sprechen: “Kein menschliche Kraft hat können helfen, allein hat es Gott und sein liebes Wort getan.” (S.128)
- Wer will sich den über das Kreuz beschweren, wenn es doch so gewiß hilft und so gute Frucht folgt? Aber es tut dem Alten Adam weh. Der rümpft sich wider solchen Trunk und wollte ihm lieber frei springen. (S.129)
- Darum ist es nötig, daß wir an solche Exempel oft und viel denken und mit dem Wort fleißig umgehen, daß wenn Anfechtung uns erhascht, wir gefaßt sind und uns zu Christo, der bei uns schläft und sich so stellt als nähme er sich unser nicht an, finden und Hilf, Rettung bei ihm durch emsiges Gebet suchen. (ebd)
- Solches verleihe uns allen unser lieber Vater im Himmel um Christi willen durch seinen Hl. Geist. Amen. (ebd.)
Hier ist eine Kopie der Predigt zum Lesen:
Und hier zum Hören:
