
O Jesu Christ, Dein Krippe ist mein Paradies, da meine Seele weidet. Hier ist der Ort, hier liegt das Wort mit unserm Fleisch persönlich angekleidet.
Paul Gerhardt 1653 (LKG 103)
Dem Meer und Wind gehorsam sind, gibt sich zum Dienst und wird ein Knecht der Sünder. Du Gottessohn wirst Erd und Ton, gering und schwach wie wir und unsre Kinder.
Du höchstes Gut hebst unser Blut in Deinen Thron hoch über alle Höhen. Du ewge Kraft machst Brüderschaft mit uns, die wie ein Dampf und Rauch vergehen.
Was will uns nun zuwider tun der Seelenfeind mit allem Gift und Gallen? Was wirft er mir und andern für, daß Adam ist und wir in ihm gefallen?
Schweig, arger Feind! Da sitzt mein Freund, mein Fleisch und Blut hoch in dem Himmel droben. Was Du gefällt, das hat der Held aus Jakobs Stamm zu großer Ehr erhoben.
Sein Licht und Heil macht alles heil; der Himmelschatz bringt allen Schaden wieder. Der Freudenquell Immanuel schlägt Teufel, Höll und all ihr Reich darnieder.
Freitag nach dem 2. Sonntag nach Epiphanias (Der Freudenmeister)
Das Gesetz ist durch Mose gegeben, die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christ geworden.
Johannes 1,17
Fortlaufende Lese
Das ist gewisslich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt erstrebt, begehrt er eine hohe Aufgabe. 2 Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, besonnen, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, 3 kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, 4 einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat, in aller Ehrbarkeit. 5 Denn wenn jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie soll er für die Gemeinde Gottes sorgen? 6 Er soll kein Neugetaufter sein, damit er sich nicht aufblase und dem Urteil des Teufels verfalle. 7 Er muss aber auch einen guten Ruf haben bei denen, die draußen sind, damit er nicht geschmäht werde und sich nicht fange in der Schlinge des Teufels. 8 Desgleichen sollen die Diakone ehrbar sein, nicht doppelzüngig, keine Säufer, nicht schändlichen Gewinn suchen; 9 sie sollen das Geheimnis des Glaubens mit reinem Gewissen bewahren. 10 Und man soll sie zuvor prüfen, und wenn sie untadelig sind, sollen sie den Dienst versehen. 11 Desgleichen sollen die Frauen ehrbar sein, nicht verleumderisch, nüchtern, treu in allen Dingen. 12 Die Diakone sollen ein jeder der Mann einer einzigen Frau sein und ihren Kindern und ihrem eigenen Haus gut vorstehen. 13 Welche aber ihren Dienst gut versehen, die erwerben sich selbst ein gutes Ansehen und viel Freimut im Glauben an Christus Jesus.
1. Timotheus 3,1-13
Tageslese
Johannes zeugt von ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich. 16 Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. 17 Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. 18 Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.
Johannes 1,15-18
Gebet am Freitag
Wir danken Dir, HErr JEsu Christe, wahrer GOTT und Mensch, daß Du uns arme Sünder und verdammte Menschen ohn all unsere Werke, Verdienst und Würdigkeit durch Dein heiliges Leiden, Sterben und Blutvergießen erlöset hast.
O HErr JEsu Christe, wie groß ist Dein Leiden, wie schwer ist Deine Pein, wieviel ist Deiner Marter, wie tief sind Deine Wunden, wie bitter und schmerzlich ist Dein Tod. Wie unaussprechlich ist Deine Liebe, damit Du uns Deinem himmlischen Vater versöhnt hast, da Du am Ölberg blutigen Schweiß vor großer Todesangst geschwitzt hast, daß die Blutstropfen auf die Erde gefallen, und Du daselbst, von allen Deinen Jüngern verlassen, in die Hände der schnöden Juden und Gottlosen Schar Dich willig für uns gegeben, welche Dich hart und grausam gebunden, von einem ungerechten Richter zum anderen unbarmherzig geführt haben. Daselbst bist Du fälschlich verklagt und verurteilt, verspeit, verhöhnt und mit Fäusten ins Angesicht geschlagen worden. Du bist um unserer Missetat willen zerschlagen, gegeißelt, mit Dornen gekrönt und jämmerlich zugerichtet, wie ein armer Wurm, der nicht einem Menschen ähnlich gewesen. Denn Du warst der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit, also daß es auch ein heidnisch Herz erbarmt hat zu sagen: “Sehet, welch ein Mensch ist das !” Du bist von wegen unserer Missetat mitten unter zwei Übeltäter gerechnet und als ein Fluch aufgehängt, an Händen und Füßen mit Nägeln durchgraben, dazu in Deinem höchsten Durst mit Essig und Gallen getränkt, und mit großen Schmerzen hast Du Deinen Geist aufgegeben, auf daß Du unsere Schuld bezahltest, und wir durch Deine Wunden geheilt würden.
O HErr JEsu Christe, für diese und alle andere Deine Marter und Pein sagen wir Dir Lob und Dank und bitten Dich, laß Dein heilig bitter Leiden an uns nicht verloren sein, sondern gib, daß wir uns desselben zu jeder Zeit von Herzen trösten und rühmen, auch desselben zu jeder Zeit von Herzen trösten und rühmen, auch dasselbe also begehen und betrachten, daß alle böse Lust in uns ausgelöscht und gedämpft, dagegen aber alle Tugend eingepflanzt und gemehrt werde, auf daß wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben, und Deinem uns gelassenen Vorbilde nachfolgen, in Deine Fußtapfen treten, das Übel mit Geduld ertragen und das Unrecht mit gutem Gewissen leiden. Amen.
Lutherisches Kirchengesangbuch (Lutheraner Verlag, Uelzen: 1956. Anhang: S.147)
Kollekte
Barmherziger Gott, liebreicher Vater, der Du Deinen Sohn zu uns gesandt hast, daß er uns Deine Liebe offenbare, wandle, wir bitten Dich, unser sündhaftes Wesen und erfülle uns, die wir Knechte des Gesetzes waren, mit dem Geiste der Kindschaft durch Deinen Sohn Jesus Christus, unsern Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen.
Orate fratres S.119