
Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.
Psalm 130,4
Antiphon
Wenn Du, Herr, Sünden anrechnen willst, Herr, wer wird bestehen? Denn bei Dir ist die Vergebung, dass man Dich fürchte.
Psalm 130,3-4
Kollekte
Barmherziger, gütiger Gott, Du vergibst uns reichlich und täglich alle unsre Sünde: gib uns Deinen heiligen Geist, dass er Deine Barmherzigkeit in unsere Herzen schreibe damit auch wir einander willig vergeben. Durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Introitus
HERR, erhöre mein Gebet, / vernimm mein Flehen um deiner Treue willen, erhöre mich um deiner Gerechtigkeit willen, 2 und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht. 3 Denn der Feind verfolgt meine Seele und schlägt mein Leben zu Boden, er legt mich ins Finstere wie die, die lange schon tot sind. 4 Und mein Geist ist in mir geängstet, mein Herz ist erstarrt in meinem Leibe. 5 Ich gedenke an die früheren Zeiten; / ich sinne nach über all deine Taten und spreche von den Werken deiner Hände. 6 Ich breite meine Hände aus zu dir, meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land. Sela.
7 HERR, erhöre mich bald, mein Geist vergeht; verbirg dein Antlitz nicht vor mir, dass ich nicht gleich werde denen, die in die Grube fahren. 8 Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir. 9 Errette mich, HERR, von meinen Feinden; zu dir nehme ich meine Zuflucht.
Psalm 143,1-9
Alttestamentliche Lesung
Gedenke daran, Jakob, und du, Israel, denn du bist mein Knecht. Ich habe dich bereitet, dass du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht! 22 Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich! 23 Jauchzet, ihr Himmel, denn der HERR hat’s getan! Jubelt, ihr Tiefen der Erde! Ihr Berge, frohlocket mit Jauchzen, der Wald und alle Bäume darin! Denn der HERR hat Jakob erlöst, an Israel verherrlicht er sich.
Jesaja 44,21-23
Epistolische Lektion
Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. 15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich. 16 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, stimme ich dem Gesetz zu, dass es gut ist. 17 So tue ich das nicht mehr selbst, sondern die Sünde, die in mir wohnt. 18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. 19 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. 20 Wenn ich aber tue, was ich nicht will, vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. 21 So finde ich nun das Gesetz: Mir, der ich das Gute tun will, hängt das Böse an. 22 Denn ich habe Freude an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. 23 Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das widerstreitet dem Gesetz in meinem Verstand und hält mich gefangen im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. 24 Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Leib des Todes? 25 Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn! (So diene ich nun mit dem Verstand dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleisch dem Gesetz der Sünde.)
Römer 7,14-25
Das Evangelium
Da trat Petrus hinzu und sprach zu Jesus: Herr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Ist’s genug siebenmal? Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal. Darum gleicht das Himmelreich einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war ihm zehntausend Zentner Silber schuldig. Da er’s nun nicht bezahlen konnte, befahl der Herr, ihn und seine Frau und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und zu zahlen. Da fiel der Knecht nieder und flehte ihn an und sprach: Hab Geduld mit mir; ich will dir’s alles bezahlen. Da hatte der Herr Erbarmen mit diesem Knecht und ließ ihn frei und die Schuld erließ er ihm auch. Da ging dieser Knecht hinaus und traf einen seiner Mitknechte, der war ihm hundert Silbergroschen schuldig; und er packte und würgte ihn und sprach: Bezahle, was du schuldig bist! Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn und sprach: Hab Geduld mit mir; ich will dir’s bezahlen. Er wollte aber nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig war. Als nun seine Mitknechte das sahen, wurden sie sehr betrübt und kamen und brachten bei ihrem Herrn alles vor, was sich begeben hatte. Da befahl ihn sein Herr zu sich und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich gebeten hast; hättest du dich da nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe? Und sein Herr wurde zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er schuldig war. So wird auch mein himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr nicht von Herzen vergebt, ein jeder seinem Bruder. (21-35)
Matthäus 18,21-35
Wochenlied
Nimm von uns, Herr, Du treuer Gott, die schwere Straf und große Rut, die wir mit Sünden ohne Zahl verdienet haben allzumal. Behüt vor Krieg und teurer Zeit, vor Seuchen, Feur und großem Leid.
Erbarm Dich Deiner bösen Knecht, wir bitten Gnad und nicht das Recht; denn so Du, Herr, den rechten Lohn uns geben wolltst nach unserm Tun, so müsst die ganze Welt vergehn und könnt kein Mensch vor Dir bestehn.
Ach Herr Gott, durch die Treue Dein mit Trost und Rettung uns erschein. Beweis an uns Dein große Gnad und straf uns nicht auf frischer Tat, wohn uns mit Deiner Güte bei, Dein Zorn und Grimm fern von uns sei.
Warum willst Du doch zornig sein über uns arme Würmelein? Weißt Du doch wohl, Du großer Gott, daß wir nichts sind denn Erd und Kot; es ist ja vor Deim Angesicht unser Schwachheit verborgen nicht.
Die Sünd hat uns verderbet sehr, der Teufel plagt uns noch viel mehr, die Welt und unser Fleisch und Glut uns allezeit verführen tut. Solch Elend kennst Du, Herr, allein, ach laß es Dir zu Herzen gehn.
Gedenk an Deins Sohnes bittern Tod, sieh an sein heilig Wunden rot. Die sind ja für die ganze Welt die Zahlung und das Lösegeld. Des trösten wir uns allezeit und hoffen auf Barmherzigkeit.
Leit uns mit Deiner rechten Hand und segne unser Stadt und Land; gib uns allzeit Dein heilig Wort, behüt vors Teufels List und Mord; verleih ein selig Stündelein, auf daß wir ewig bei Dir sein.
Nach dem “Aufer immensam” (Wittenberg 16. Jhd) von Martin Moller 1584
(LKG 216)
Das Nizänische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an den Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, all des, das sichtbar und unsichtbar ist.
Und an den Einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, der vom Vater geboren ist vor aller Zeit und Welt, Gott von Gott, Licht vom Licht,wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch welchen alles geschaffen ist; welcher um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel gekommen ist und leibhaft geworden durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch geworden; auch für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, gelitten und begraben und am dritten Tage auferstanden nach der Schrift, und ist aufgefahren gen Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; dessen Reich kein Ende haben wird.
Und an den Herrn, den Heiligen Geist, der da lebendig macht, der von dem Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und zugleich geehret wird, der durch die Propheten geredet hat.
Und die Eine, heilige, christliche, apostolischeKirche. Ich bekenne die Eine Taufe zur Vergebung der Sünden Und warte auf die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.
Predigttext
Hört doch, was der HERR sagt: »Mach dich auf, führe einen Rechtsstreit mit den Bergen, auf dass die Hügel deine Stimme hören!« 2 Hört, ihr Berge, den Rechtsstreit des HERRN, ihr starken Grundfesten der Erde; denn der HERR will mit seinem Volk rechten und mit Israel ins Gericht gehen! 3 »Was habe ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beschwert? Das sage mir! 4 Habe ich dich doch aus Ägyptenland geführt und aus der Knechtschaft erlöst und vor dir her gesandt Mose, Aaron und Mirjam. 5 Mein Volk, denke doch daran, was Balak, der König von Moab, vorhatte und was ihm Bileam, der Sohn Beors, antwortete; wie du hinüberzogst von Schittim bis nach Gilgal, damit du erkennst, wie der HERR dir alles Gute getan hat.« 6 »Womit soll ich mich dem HERRN nahen, mich beugen vor dem Gott in der Höhe? Soll ich mich ihm mit Brandopfern nahen, mit einjährigen Kälbern? 7 Wird wohl der HERR Gefallen haben an viel tausend Widdern, an unzähligen Strömen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für meine Sünde?« 8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben[1] und demütig sein vor deinem Gott.
Micha 6,1-8
Luther´s Evangeliumspredigt zu diesem Sonntag
Meine Predigt an diesem Sonntag (Englisch):
Gebet der Kirche
Treuer Gott,
wir sind müde,
die Nachrichten überfordern uns.
Das Leid rückt näher.
Wir sind ratlos.
Treuer Gott,
wohin mit unserer Erschöpfung?
Wohin mit unseren Ängsten,
mit unserem Mitleid?Du bleibst, Gott!
Dir vertrauen wir unsere Ohnmacht an.
Dir vertrauen wir unsere Hoffnungen an.
Wir bitten dich
für dein Heiliges Land,
für die Menschen, die trauern,
für die, die es verteidigen,
für die Geiseln – bringe sie heim.
Wir bitten dich
für die Unschuldigen,
die sich nicht schützen können.
Wir bitten dich:
Schaffe deinem Frieden Raum.
Erbarme dich.Du bleibst, Gott!
Dir vertrauen wir unsere Empörung an.
Dir vertrauen wir unsere Hoffnungen an.
Wir bitten dich
für die Jüdinnen und Juden in aller Welt und
für die, die in unserer Nachbarschaft in Angst leben
und ihre Sicherheit verloren haben.
Wir bitten dich um Schutz
in ihren Häusern,
in ihren Synagogen,
in ihren Schulen.
Wir bitten dich:
Schaffe deinem Frieden Raum.
Erbarme dich.Du bleibst, Gott!
Dir vertrauen wir unsere Begrenzungen an.
Dir vertrauen wir unsere Hoffnungen an.
Wir bitten dich
für die Menschen in der Ukraine,
die seit über 600 Tagen im Krieg leben –
und wir nun müde sind, ihr Leid zu sehen.
Für die Menschen, die fliehen
und für die, die bei uns Zuflucht suchen.
Wir bitten dich um Würde und Schutz
für die Frauen und Mädchen
im Iran, in Afghanistan.
Wir bitten dich:
Schaffe deinem Frieden Raum.
Erbarme dich.Du bleibst, Gott!
Dir vertrauen wir unsere privaten Sorgen an.
Dir vertrauen wir unsere Hoffnungen an.
Wir bitten dich
für die Kranken,
in ihrer Sehnsucht nach Heilung,
in ihrer Hilfsbedürftigkeit.
Wir bitten dich
für die Obdachlosen in unseren Städten.
Wir bitten dich um Ausdauer und Kraft
für alle, die anderen beistehen,
in Hunger, Krankheit, Not.
Bleib an ihrer Seite.
Wir bitten dich:
Schaffe deinem Frieden Raum.
Erbarme dich.Du bleibst, Gott!
Sonntagsgebete VELKD
Du siehst,
wie wir sind.
Du hörst,
was uns bedrängt.
Du kennst unseren Glauben.
Du liebst uns und unsere Kinder.
Bewahre uns und deine ganze Welt in deiner Liebe
durch Jesus Christus,
unseren Bruder.
Er ist der Friede und unsere Hoffnung –
heute und alle Tage.
Amen.
+ Der Herr sei mit Euch +
Der Herr segne und behüte Dich.
Der Herr laße Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig.
Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Seinen Frieden.
4. Mose 6,24-26