“Es ist Dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von Dir fordert: nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor Deinem Gott.” (Micha 6,8. Wochenspruch für den 17. Sonntag nach Trinitatis: “Von der Freiheit eines Christenmenschen”)
In Gottes Namen fahren wir, sein heilger Engel geh uns für wie dem Volk in Ägyptenland, das entging Pharaonis Hand. Kyrieleis.
Herr, Du wollst uns Geleitsmann sein und mit uns gehen aus und ein und zeigen alle Steig und Steg, wehren dem Unfall auf dem Weg. Kyrieleis.
So wird kein Berg noch tiefes Tal, kein Wasser irrn uns überall; froh kommen wir an unsern Ort, wenn Du uns gnädig hilfest fort. Kyrieleis.
Herr Christ, Du bist der rechte Weg zum Himmel und der ein’ge Steg; hilf uns Pilgern ins Vaterland, weil Du Dein Blut hast dran gewandt. Kyrieleis.
Nach einem mittelalterlichen Wallfahrtslied von Nikolaus Herman 1562 (LKG 347)
Fortlaufende Lese
Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. 29 Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin. 30 Und der Vater ging zum andern Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!, und ging nicht hin. 31 Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie sprachen: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr. 32 Denn Johannes kam zu euch und wies euch den Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und obwohl ihr’s saht, reute es euch nicht, sodass ihr ihm danach geglaubt hättet.
Matthäus 21,28-32
Tageslese
1 Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! 2 Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasst, so wird euch Christus nichts nützen. 3 Ich bezeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist. 4 Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, aus der Gnade seid ihr herausgefallen. 5 Denn wir warten im Geist durch den Glauben auf die Gerechtigkeit, auf die wir hoffen. 6 Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. 7 Ihr lieft so gut. Wer hat euch gehindert, der Wahrheit weiter zu gehorchen? 8 Solches Überreden kommt nicht von dem, der euch berufen hat. 9 Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. 10 Ich habe das Vertrauen zu euch in dem Herrn, ihr werdet nicht anders gesinnt sein. Wer euch aber irremacht, der wird sein Urteil tragen, er sei, wer er wolle. 11 Ich aber, liebe Brüder, wenn ich die Beschneidung noch predige, warum leide ich dann Verfolgung? Dann wäre ja das Ärgernis des Kreuzes aufgehoben! 12 Sollen sie sich doch gleich verschneiden lassen, die euch aufhetzen! 13 Ihr aber, Brüder und Schwestern, seid zur Freiheit berufen. Allein seht zu, dass ihr durch die Freiheit nicht dem Fleisch[1] Raum gebt, sondern durch die Liebe diene einer dem andern. 14 Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort erfüllt: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!« 15 Wenn ihr euch aber untereinander beißt und fresst, so seht zu, dass ihr nicht einer vom andern aufgefressen werdet.
Galater 5,1.4ff.13ff
Wir beten mit der Kollekte für den 17. Sonntag nach Trinitatis
Herr Gott, himmlischer Vater, wir bitten Dich, gib uns Deinen Heiligen Geist, daß wir Dein Wort hören und annehmen, auf daß unsere Seele dadurch geheiligt und unser Wandel erneuert werde, und wir Dir leben in Zeit und Ewigkeit, durch unseren Herrn Jesus Christus, der mit Dir und dem Heiligen Geiste, lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres S.152
