Gott widerstehet den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
1. Petrus 5,5 (11. Sonntag nach Trinitatis: Pharisäer und Zöllner)

O wär ich da! O stünd ich schon, ach süßer Gott, vor Deinem Thron und trüge meine Palmen: so wollt ich nach der Engel Weis erhöhen Deines Namens Preis mit tausend schönen Psalmen.
Doch gleichwohl will ich, weil ich noch hier trage dieses Leibes Joch, auch nicht gar stille schweigen; mein Herze soll sich fort und fort an diesem und an allem Ort zu Deinem Lobe neigen.
Hilf mir und segne meinen Geist mit Segen, der vom Himmel fleußt, dass ich Dir stetig blühe; gib, dass der Sommer Deiner Gnad in meiner Seele früh und spat viel Glaubensfrüchte ziehe.
Mach in mir Deinem Geiste Raum, dass ich Dir werd ein guter Baum, und lass mich Wurzel treiben. Verleihe, dass zu Deinem Ruhm ich Deines Gartens schöne Blum und Pflanze möge bleiben.
Erwähle mich zum Paradeis und lass mich bis zur letzten Reis an Leib und Seele grünen, so will ich Dir und Deiner Ehr allein und sonsten keinem mehr hier und dort ewig dienen.
Paul Gerhardt 1656 (LKG 329, 11-15)
Fortlaufende Lesung
Da aber Jesus das erkannte, entwich er von dort. Und eine große Menge folgte ihm, und er heilte sie alle 16 und gebot ihnen, dass sie ihn nicht offenbar machten, 17 auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: 18 »Siehe, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat; ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Völkern das Recht verkündigen. 19 Er wird nicht streiten noch schreien, und man wird seine Stimme nicht hören auf den Gassen; 20 das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht zum Sieg führt; 21 und die Völker werden auf seinen Namen hoffen.«
Matthäus 12,15-21
Tageslese
Nachdem Jesus seine Rede vor dem Volk vollendet hatte, ging er nach Kapernaum. 2 Ein Hauptmann aber hatte einen Knecht, der ihm lieb und wert war; der lag todkrank. 3 Da er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm und bat ihn, zu kommen und seinen Knecht gesund zu machen. 4 Als sie aber zu Jesus kamen, baten sie ihn inständig und sprachen: Er ist es wert, dass du ihm dies erfüllst; 5 denn er hat unser Volk lieb, und die Synagoge hat er uns erbaut. 6 Da ging Jesus mit ihnen. Als er aber nicht mehr fern von dem Haus war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Ach, Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; 7 darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund. 8 Denn auch ich bin ein Mensch, der einer Obrigkeit untersteht, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er hin; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s. 9 Da Jesus das hörte, wunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich auch in Israel nicht gefunden. 10 Und als die Boten wieder nach Hause kamen, fanden sie den Knecht gesund.
Lukas 7,1-10
Wir beten mit der Kollekte für den 11. Sonntag nach Trinitatis
Barmherziger Gott und Vater, Du widerstehest den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibst Du Gnade. Hilf uns, daß wir Dir ganz und gar vertrauen, uns Deiner Gnade getrösten und Dir mit lauterem Herzen dienen. Durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist, ein wahrer Gott, lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres S.147