Stärk mich mit Deinem Freudengeiste

“Einer trage des andern Last, so werdet Ihr das Gesetz Christi erfüllen.” (Galater 6,2) Spruch zum 4. Sonntag nach Trinitatis (Gemeinde der Sünder)

Via Dolorosa. 2015. Der Maler A. N. Mironow

Und weil ich denn in meinem Sinn, wie ich zuvor geklaget, auch ein betrübter Sünder bin, den sein Gewissen naget, und gerne möcht im Blute Dein von Sünden absolvieret sein, wie David und Manasse.

So komme auch ich zu Dir allhie in meiner Angst geschritten und tu Dich mit gebeugten Knien von ganzem Herzen bitten: Verzeihe mir doch gnädiglich, was ich mein Lebtag gegen Dich auf Erden hab begangen.

O Herr, vergib, vergib mirs doch um Deines Namens willen; Du wollst abtun das schwere Joch, der Sünden Jammer stillen, dass sich mein Herz zufrieden geb und Dir hinfort zu Ehren leb mit kindlichem Gehorsam.

Stärk mich mit Deinem Freudengeist, heil mich mit Deinen Wunden, tröst mich mit Deinem Todesschweiß in meiner letzten Stunden und nimm mich einst, wann Dirs gefällt, im rechten Glauben von der Welt zu Deinen Auserwählten.

Bartholomäus Ringwaldt 1588 (LKG 217,5-8)

Fortlaufende Lese

Danach wurde Josef gesagt: Siehe, dein Vater ist krank. Und er nahm mit sich seine beiden Söhne Manasse und Ephraim. 2 Da wurde Jakob angesagt: Siehe, dein Sohn Josef kommt zu dir. Und Israel machte sich stark und setzte sich auf im Bett 3 und sprach zu Josef: Der allmächtige Gott erschien mir zu Lus im Lande Kanaan und segnete mich 4 und sprach zu mir: Siehe, ich will dich wachsen lassen und mehren und will dich zu einer Menge von Völkern machen und will dies Land zu eigen geben deinen Nachkommen für alle Zeit. 5 So sollen nun deine beiden Söhne Ephraim und Manasse, die dir geboren sind in Ägyptenland, ehe ich hergekommen bin zu dir, mein sein. Ephraim und Manasse sollen für mich sein wie Ruben und Simeon. 6 Die Nachkommen aber, die du nach ihnen zeugst, sollen dein sein und genannt werden nach dem Namen ihrer Brüder in deren Erbteil. 7 Und als ich aus Mesopotamien kam, starb mir Rahel im Land Kanaan auf der Reise, als es nur noch eine kleine Strecke Weges war bis Efrata, und ich begrub sie dort an dem Wege nach Efrata, das nun Bethlehem heißt. 8 Und Israel sah die Söhne Josefs und sprach: Wer sind die? 9 Josef antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die mir Gott hier gegeben hat. Er sprach: Bringe sie her zu mir, dass ich sie segne. 10 Denn die Augen Israels waren schwach geworden vor Alter, und er konnte nicht mehr sehen. Und er ließ sie herzutreten und küsste und herzte sie. 11 Und Israel sprach zu Josef: Siehe, ich habe dein Angesicht gesehen, was ich nicht gedacht hätte, und siehe, Gott hat mich auch deine Söhne sehen lassen. 12 Und Josef nahm sie von seinem Schoß und verneigte sich vor ihm zur Erde. 13 Dann nahm sie Josef beide, Ephraim an seine rechte Hand gegenüber Israels linker Hand und Manasse an seine linke Hand gegenüber Israels rechter Hand, und brachte sie zu ihm. 14 Aber Israel streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf Ephraims, des Jüngeren, Haupt und seine linke auf Manasses Haupt und kreuzte seine Arme, obwohl Manasse der Erstgeborene war. 15 Und er segnete Josef und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, 16 der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die Knaben, dass durch sie mein und meiner Väter Abraham und Isaak Name fortlebe, dass sie wachsen und viel werden auf Erden. 17 Als aber Josef sah, dass sein Vater die rechte Hand auf Ephraims Haupt legte, missfiel es ihm, und er fasste seines Vaters Hand, dass er sie von Ephraims Haupt auf Manasses Haupt wendete, 18 und sprach zu ihm: Nicht so, mein Vater, dieser ist der Erstgeborene; lege deine rechte Hand auf sein Haupt. 19 Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß wohl, mein Sohn, ich weiß wohl. Dieser soll auch ein Volk werden und wird groß sein, aber sein jüngerer Bruder wird größer als er werden, und sein Geschlecht wird eine Menge von Völkern werden. 20 So segnete er sie an jenem Tage und sprach: Wer in Israel jemanden segnen will, der sage: Gott mache dich wie Ephraim und Manasse! Und so setzte er Ephraim vor Manasse. 21 Und Israel sprach zu Josef: Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit euch sein und wird euch zurückbringen in das Land eurer Väter. 22 Ich gebe dir Sichem als Vorzug vor deinen Brüdern, das ich mit meinem Schwert und Bogen aus der Hand der Amoriter genommen habe.

1.Mose 48,1-22

Tageslese

Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« und deinen Feind hassen.[5] 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,[6] 45 auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.

Matthäus 5,43-48

Wir beten mit der Kollekte für den 4.S.n. Trinitatis:

Herr Gott, der Du denen, die Dich lieben, unsichtbare Güter bereitet hast, gieß Deiner Liebe Brunst in unsere Herzen, auf daß wir Dich in allem und über alles lieben und also Deine Verheißung erlangen, die überschwenglich ist über alles, das wir bitten und verstehen durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, welcher mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret in Ewigkeit. Amen.

Orate fratres S.141

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist 

Friede sei mit Euch + AmenAmen.

About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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