
Spruch zum 3. Sonntag nach Trinitatis: Das Wort von der Versöhnung
Und ob es währt bis in die Nacht und wieder an den Morgen, doch soll mein Herz an Gottes Macht verzweifeln nicht noch sorgen. So tu Israel rechter Art, der aus dem Geist erzeuget ward, und seines Gotts erharre.
Ob bei uns ist der Sünden viel, bei Gott ist viel mehr Gnade; sein Hand zu helfen hat kein Ziel, wie groß auch sei der Schade. Er ist allein der gute Hirt, der Israel erlösen wird aus seinen Sünden allen.
Martin Luther 1524 (LKG 213,4-5)
Fortlaufende Lese
Da nahmen sie diese Geschenke und das doppelte Geld mit sich, dazu Benjamin, machten sich auf, zogen nach Ägypten und traten vor Josef. 16 Als Josef sie sah mit Benjamin, sprach er zu seinem Haushalter: Führe diese Männer ins Haus und schlachte und richte zu, denn sie sollen zu Mittag mit mir essen. 17 Und der Mann tat, wie ihm Josef gesagt hatte, und führte die Männer in Josefs Haus. 18 Sie fürchteten sich aber, weil sie in Josefs Haus geführt wurden, und sprachen: Wir sind hereingeführt um des Geldes willen, das wir in unsern Säcken das vorige Mal wiedergefunden haben; man will auf uns eindringen und über uns herfallen und uns zu Sklaven machen und uns die Esel nehmen. 19 Darum traten sie zu Josefs Haushalter und redeten mit ihm vor der Haustür 20 und sprachen: Mein Herr, wir sind das vorige Mal herabgezogen, Getreide zu kaufen, 21 und als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke auftaten, siehe, da war eines jeden Geld oben in seinem Sack mit vollem Gewicht. Darum haben wir’s wieder mit uns gebracht, 22 haben auch anderes Geld mit uns herabgebracht, Getreide zu kaufen. Wir wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsere Säcke gesteckt hat. 23 Er aber sprach: Seid guten Mutes, fürchtet euch nicht! Euer Gott und eures Vaters Gott hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer Geld habe ich erhalten. Und er führte Simeon zu ihnen heraus 24 und brachte sie in Josefs Haus, gab ihnen Wasser, dass sie ihre Füße wuschen, und gab ihren Eseln Futter. 25 Sie aber richteten das Geschenk zu, bis Josef mittags käme; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten. 26 Als nun Josef ins Haus trat, brachten sie ihm das Geschenk ins Haus, das sie mitgebracht hatten, und fielen vor ihm nieder zur Erde. 27 Er aber grüßte sie freundlich und sprach: Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr mir sagtet? Lebt er noch? 28 Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, gut und er lebt noch. Und sie verneigten sich und fielen vor ihm nieder. 29 Und er hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Benjamin, seiner Mutter Sohn, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir sagtet? Und sprach weiter: Gott sei dir gnädig, mein Sohn! 30 Und Josef eilte hinaus; denn sein Herz entbrannte ihm für seinen Bruder, und er suchte, wo er weinen könnte, und ging in seine Kammer und weinte daselbst. 31 Und als er sein Angesicht gewaschen hatte, ging er heraus und hielt an sich und sprach: Legt die Speisen auf! 32 Und man trug ihm besonders auf und jenen auch besonders und den Ägyptern, die mit ihm aßen, auch besonders. Denn die Ägypter dürfen nicht essen mit den Hebräern; denn es ist ein Gräuel für sie. 33 Und man setzte sie ihm gegenüber, den Erstgeborenen nach seiner Erstgeburt und den Jüngsten nach seiner Jugend. Darüber verwunderten sie sich untereinander. 34 Und man trug ihnen Essen auf von seinem Tisch, aber Benjamin bekam fünfmal mehr als die andern. Und sie tranken und wurden trunken mit ihm.
1. Mose 43,15-34
Tageslese
Aber die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN missfiel, und dienten den Baalen und den Astarten und den Göttern von Aram und den Göttern von Sidon und den Göttern von Moab und den Göttern der Ammoniter und den Göttern der Philister und verließen den HERRN und dienten ihm nicht. 7 Da entbrannte der Zorn des HERRN über Israel, und er verkaufte sie in die Hand der Philister und Ammoniter. 8 Und sie zertraten und zerschlugen die Israeliten zu jener Zeit achtzehn Jahre lang, nämlich alle Israeliten jenseits des Jordans im Land der Amoriter, das in Gilead liegt. 9 Dazu zogen die Ammoniter über den Jordan und kämpften gegen Juda, Benjamin und das Haus Ephraim, sodass Israel hart bedrängt wurde. 10 Da schrien die Israeliten zu dem HERRN und sprachen: Wir haben an dir gesündigt, denn wir haben unsern Gott verlassen und den Baalen gedient. 11 Aber der HERR sprach zu den Israeliten: Haben euch nicht auch unterdrückt die Ägypter, die Amoriter, die Ammoniter, die Philister, 12 die Sidonier, Amalek und Maon? Und ich half euch aus ihren Händen, als ihr zu mir schriet. 13 Dennoch habt ihr mich verlassen und andern Göttern gedient. Darum will ich euch nicht mehr erretten. 14 Geht hin und schreit zu den Göttern, die ihr erwählt habt; lasst diese euch helfen zur Zeit eurer Bedrängnis! 15 Aber die Israeliten sprachen zum HERRN: Wir haben gesündigt, mache du es mit uns, wie dir’s gefällt; nur errette uns heute! 16 Und sie taten von sich die fremden Götter und dienten dem HERRN. Da jammerte es ihn, dass Israel so geplagt wurde.
Richter 10,6-16
Wir beten mit der Kollekte für den 3.S.n. Trinitatis:
Allmächtiger und barmherziger Gott, der Du nicht willst, daß jemand verloren werde, sondern daß sich jedermann zur Buße kehre, gib, daß wir aus Deinem Worte allzeit unsere mannigfaltige Sünde erkennen, auch zu wahrhaftiger Reue den Trost Deines Geistes und Glaubens wieder ergreifen, auf daß wir in Deinem Sohn gerecht und durch ihn selig werden, der Du mit ihm und dem Heiligen Geiste lebest und herrschest immer und ewiglich. Amen.
Orate fratres S.141