Neues aus der Diakonie: Altbischof Roth erhaelt Bundesverdienstkreuz

Diethard RothEhrenamtlicher Dienst gewürdigt
Bundesverdienstkreuz am Bande für SELK-Altbischof Roth

Melsungen, 29.5.2013 – selk – Bundespräsident Joachim Gauck hat Bischof i.R. Dr. Diethardt Roth (Melsungen) von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) auf Vorschlag des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Jörg-Uwe Hahn, Hessischer Minister der Justiz, für Integration und Europa und stellvertretender Ministerpräsident, wird Roth die Auszeichnung am 29. Juni in Melsungen überreichen.

Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes wird vor allem das vielfältige ehrenamtliche Engagement Roths gewürdigt. „Ich war sehr überrascht und beschämt, als ich die Nachricht von der Verleihung erhielt, denn jeder ehrenamtliche Dienst braucht ein Netzwerk von Menschen, die ihn unterstützen und fördern“, so der Geehrte. Seit 1978 engagiert sich Roth, unterbrochen durch die Jahre seines Dienstes als Bischof der SELK in Hannover, als Vorsitzender des Vereins Melsunger Jugendtreff, der mit mehreren hauptamtlichen Kräften offene Jugendarbeit in der „Haspel“ betreibt und eine wichtige integrative Funktion für Melsunger Kinder und Jugendliche wahrnimmt. Die Christusgemeinde Melsungen der SELK gehört zu den 20 Trägerinstitutionen des Hauses. Das Haus ist täglich von 13 Uhr bis um 21 Uhr geöffnet, außer am Montag. Rund 50 Jugendliche besuchen täglich die Haspel. „Dies offene Angebot ergänzt die sonstige Jugendarbeit in Melsungen.“

Ein weiterer Schwerpunkt seiner ehrenamtlichen Arbeit liegt für den Altbischof in seinem Engagement für die Diakonie. Er unterstützt seit Jahren die sozialdiakonische Arbeit in Osteuropa, seit 2006 als Vorsitzender des in der SELK beheimateten Vereins „Humanitäre Hilfe Osteuropa e.V.“. Zurzeit ist der Verein vor allem in Weißrussland und Moldawien tätig. Hilfstransporte nach dort und Unterstützung vor Ort mit Waschmaschinen, Trocknern, Ausstattung für Kinderkrankenhäuser und die Erneuerung sanitärer Anlagen in einem Heim für psychisch kranke Menschen sind einige Schwerpunkte dieser Arbeit. „Mir geht es um Bekämpfung von Armut und um Hilfe zu einem menschenwürdigen Leben in der Gesellschaft“, so Roth. Deshalb hat er sich auch durch die Kirchenleitung ehrenamtlich für 7 Jahre in den Dienst des Aufsichtsrates des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED), der größten evangelischen Einrichtung für Entwicklungszusammenarbeit, die mittlerweile mit Brot für die Welt im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung (Berlin) verbunden ist, rufen lassen. Dort wurde er konfrontiert mit der weltweiten Armut und den dadurch gegebenen Herausforderungen.

Im Lionsclub Melsungen mit dem Motto „we serve“ hat Roth in mehreren Funktionen, darunter zweimal als Präsident, Aufgaben zur Hilfe für Bedürftige wahrgenommen. Von 1991 bis 2006 hat er als Vorsitzender des Kuratoriums des Gubener Naëmi-Wilke-Stiftes, der größten diakonischen Einrichtung in der SELK, gewirkt und den Übergang von den Gegebenheiten der DDR in die neuen Herausforderungen begleitet; unter anderen fiel in diese Zeit der Neubau des Krankenhauses.

Hauptamtlich hat Roth 27 Jahr als Gemeindepfarrer in Melsungen in der Christusgemeinde gewirkt. Während dieser Zeit war er nebenamtlich als Superintendent und Propst tätig, leitete die Synodalkommission für Rechts- und Verfassungsfragen und war einige Jahre Mitglied der Theologischen Kommission, ehe er für 10 Jahre die SELK als Bischof von Hannover aus leitete. In dieser Zeit war er auch ehrenamtlich als Vizepräsident des Internationalen Lutherischen Rates und als Vorstandsmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland tätig. Im Ruhestand hat er für drei Jahre vertretungsweise als Diakoniedirektor Aufgaben wahrgenommen. Seit über 15 Jahren arbeitet er an der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel der SELK als Dozent für Kirchenrecht. Im Ruhestand hilft er gern in Gemeinden der SELK aus.

Nebenamtlich war Roth über 25 Jahre an der Geschwister-Scholl-Schule in Melsungen im Religionsunterricht tätig. Mit Freude weist er darauf hin, dass rund 40 Pfarrer, die heute im Dienst der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck stehen, seinen Religionsunterricht besucht haben. Die Landeskirche hat ihm für diesen Einsatz ihre zweithöchste Auszeichnung, die Martinsmedaille, verliehen.
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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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