Begreift ihr denn noch nicht? (Mk. 8:21)

Begreift ihr denn noch nicht?

Begreift ihr denn noch nicht?

Der Evangelist Markus scheut sich nicht, die apostolischen Säulen der Kirche begriffsstutzig darzustellen. Davon profitieren wir. Sonst hätten wir uns eventuell wegen unseres Missverstehens geschämt und gemeint, es sei Jüngern Jesu unwürdig. Barmherzig hilft der Herr ihrer und unserer Schwachheit auf.

Markus schildert, wie der Herr die L etzten von den V orletzten Dingen zu unterscheiden lehrt. Zuletzt geht es um seine Gnade im Jüngsten Gericht. Dort können wir nur bestehen, weil er uns unsere Sünde vergibt. Was diesen Glauben in Frage  stellt, ist bedrohlicher als Hunger oder Durst. Dieses bringt unser zeitliches Leben zwar in Bedrängnis, jenes aber die ewige Seligkeit. Darum können wir wohl auf tägliches Brot verzichten, aber niemals auf das Brot des Lebens: Jesus Christus. Der Herr macht zeitlebens deutlich, dass er sich wohl um unser  Leib und Leben fürsorglich kümmert und wunderbar aushilft. So will er uns erkennen lassen, dass er täglich Brot auch allen bösen Menschen gibt. Deswegen brauchen wir uns als seine Jünger, Freunde und Geschwister erst recht nicht zu sorgen. Vielmehr dürfen wir mit Danksagung alles  was zur Leibes Nahrung und Notdurft  gehört  von ihm empfangen.

Die schriftkundigen Pharisäer wollen aber noch ein zusätzliches Zeichen von Jesus haben. Die Speisung der vier- bzw. fünftausend genügt ihnen nicht. Sie wollen mehr. Doch der Herr verweigert diesen geistlichen Profis die Erfüllung ihre Forderung. Er verzichtet darauf, noch einen drauf zu setzen und sie mit einem Extra-Wunder eines Besseren zu belehren. Ist es  weil ihr Anliegen in Streitsucht gründet? Liegt es daran, dass jeder erfüllte Wunsch sofort einen neuen nach sich zieht? Jedenfalls belässt der Herr sie in ihrer Unkenntnis. Er reis t sie nicht aus ihrem Unglauben. Unbelehrbarkeit ist schwere Schuld.

„Drum kommen wir, o Herre Gott und klagen Dir all unsre Not … sieh nicht an unsere Sünde groß, sprich uns davon aus Gnaden los … auf dass von Herzen können wir nachmals mit Freuden danken dir, gehorsam sein nach deinem Wort, dich allzeit preisen hier und dort.“

 

 

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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