Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. (Mk.9,40)

... und vor dem Thron eine Zahl die niemand zaehlen kann aus allen Voelkern, Nationen und Sprachen

... und vor dem Thron eine Zahl die niemand zaehlen kann aus allen Voelkern, Nationen und Sprachen

Verzicht? Ja, aber doch nicht auf meine Kosten – oder meiner Gesundheit – oder meiner Familie – oder was sonst mein Herz verankert hält. Unser Herr macht uns Mut, seiner Heilsverheißung ohne Abstriche den ersten Platz einzuräumen, auch wenn es uns gegen den Strich und an den Lebensnerv geht. Von seiner ewigen Warte aus gesehen kann eher alles, was in unserem kurzen Leben Hand und Fuß hat draufgehen, als dass uns der Himmel verloren bleibt. Er weiß was uns fehlt und hält dafür längst das wahre Heil parat. Darum kommt niemand zu kurz, der auf seine Zusage fußt. Unser diesseitiger Verzicht bleibt zeitlich und kurz. Christi Erlösung dagegen bringt endlose Freude mit sich. Er steht dafür gerade und weist somit den Widerspruch unsere Wahrnehmung zurück.

Der Herr zeigt seinen Jüngern noch einen Aspekt des Verzichts. Er erklärt, dass wir in seiner Nachfolge nicht leichtfertig auf Gemeinschaft mit Mitmenschen verzichten sollen, auch wenn diese sich am Rande oder außen vor befinden. Uns mag die Ausgrenzung leicht fallen. Doch Christi Ziel mit seiner Kirche ist keine starre Uniformität oder graue Eintönigkeit. Im Gegenteil, er stellt sie uns als eine kreative Vielfalt vor, die sich gegenseitig ergänzt, bereichert und optimiert. Die Glieder seines Leibes sind von ihm so geschaffen, zum gegenseitigen Dienst erlöst und zur Seligkeit prädestiniert. Mit der Auswahl seiner Jünger, betont er diese bunte Verschiedenheit von Anfang an. Die erlösten Schar, die er Johannes in der Verbannung schauen lässt, bekräftigt, dass globale Vielfalt bleibt.

In der himmlischen Menge räumt Christus den Kleinsten Stammplätze ein. Er macht sich für die Schwachen besonders stark. Deswegen die ausdrückliche Warnung, solchen den Platz nicht streitig zu machen. Er hält auch Dir Platz dort frei. Darauf kannst Du Dich verlassen und deswegen dankbar sein.

„Jesu, weil du bist erhöht zu ewigen Ehren: unsern alten Adam töt‘, den Geist tu ernähren; zeuch uns allesamt zu dir, dass empor wir schweben; begnad‘ unsers Geists Begier mit dei‘m neuen Leben.“ Amen. (Wilhelm Weber jr)

 

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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